Homberg. .
Die Angst vor „Logport III“ am Rheinpreußenhafen sorgt in Homberg Partei-übergreifend für den Ruf nach einem Verkehrskonzept für Ruhrort und Homberg.
In seltener Einigkeit stellte die Homberger Bezirksvertretung fest: Verhältnisse wie in Rheinhausen gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Einstimmig verabschiedete das Stadtteil-Parlament einen Antrag von CDU, FDP und Linke, zuerst ein Verkehrskonzept für den Stadtteil Ruhrort und anschließend für den ganzen Bezirk zu erstellen. Hintergrund ist neben den bestehenden Verkehrsproblemen in Ruhrort vor allem die Angst vor den Plänen, am Rheinpreußen-Hafen ein Logistik-Gewerbegebiet nach dem Vorbild des Rheinhauser „Logport“ zu errichten.
Zwar hatte die Hafengesellschaft die öffentliche Ausschreibung für ein Container-Terminal am Rheinpreußenhafen kürzlich auf Anfrage der Redaktion als „Teil einer internen Prüfung zur wirtschaftlichen Machbarkeit“ bezeichnet und angegeben, bislang noch nicht einmal in Besitz der entsprechenden Grundstücke zu sein (wir berichteten). Dennoch sorgte sich, etwa CDU-Fraktionschef Mario Adams, dass „wie in Rheinhausen erst gebaut wird und man sich anschließend mit den Verkehrsproblemen auseinander setzen muss.“
Entsprechend forderten seine Fraktion sowie FDP und Linke in ihrem Antrag, dass „insbesondere in Hinblick auf den möglichen Standort für Logport III“ ein Gesamt-Verkehrskonzept „zwingend erforderlich“ ist. Darin soll auch der Schienenverkehr, der vom Rheinpreußenhafen durch Wohngebiete führen würde, dort auf maximal 20 km/h reglementiert werden.
Die Erschließung des Rheinpreußenhafens per Straße würde vermutlich über die Rheindeichstraße in Richtung A42, vor allem aber durch Ruhrort zur A59 und A40 erfolgen. Dort ist Stau schon jetzt Alltag, und mit der Sanierung des Karl-Lehr-Brückenzuges in Richtung Innenstadt und A40 wird es nicht besser. Stadtplaner Ulrich Grupe machte den Politikern die wenig optimistische Prognose, dass „wir in den nächsten vier Jahren in Ruhrort keine normalen Verhältnisse haben werden“. Entsprechend dringenden Handlungsbedarf sahen die Politiker: Einstimmig forderten sie, dass zumindest das Konzept für Ruhrort noch dieses Jahr von Verwaltung, Politik und Vertretern der Bürgerforen erarbeitet und in der Januar-Sitzung zum Beschluss kommen soll.