Als vor gut 35 Jahren der Kindergarten St. Peter Homberg in den Haesen eröffnet wurde, waren die Bauklötze noch nicht bunt. Und an Kindergartenplätze für unter Dreijährige (U3) war nicht zu denken.

Doch der Blick geht nicht zurück, sondern nach vorn: Obwohl die Stadt der Kirchengemeinde St. Peter die Unterstützung verweigert hat, soll der Kindergarten für U3 umgebaut werden. Mit dem Verkauf von alten Bausteinen wollen Förderverein und Kirchenvorstand die letzte Finanzierungslücke schließen.

Gesamtkosten:
380 000 Euro

Bis 2013 sollen nach Willen der Landesregierung 35 Prozent der Kindergartenplätze U3 sein. Einrichtungen, die solche Plätze nicht zur Verfügung stellen, dürften mittelfristig keine Zukunft haben. Das hat auch die Gemeinde St. Peter längst erkannt, seit anderthalb Jahren gibt es in zwei der drei Gruppen insgesamt zwölf U3-Plätze. Da so die angestrebte Quote nicht erreicht wird, zusätzliche Räume fehlen, soll der Kindergarten um- und ausgebaut werden. Nach den Empfehlungen des Landesjugendamtes sollen nun zwei Schlafräume für die U3-Gruppen entstehen, zudem ein Wickelraum und eine neue Küche. Außerdem geplant: die Erweiterung des Speiseraums, ein neuer Mehrzweckraum sowie ein (derzeit nicht vorhandener) Personalraum. Viele Maßnahmen, die viel kosten: Rund 380 000 Euro sind für das Zukunftsprojekt veranschlagt, davon 216 000 Euro werden aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ öffentlich gefördert. Nach derzeitigem Stand bleiben also 164 000 Euro, die zu stemmen sind. Für zwischenzeitlichen Unmut sorgte der Beschluss des Duisburger Rates, sich an den Umbaukosten nicht mit einem müden Euro zu beteiligen, obwohl die Maßnahme der Kommune hilft, die geforderten U3-Kapazitäten zu schaffen. Mit Bezug auf eine Richtlinie war der Stadtrat allerdings der Meinung: Wer so viel Geld investiert wie die Gemeinde, der kann den letzten Rest auch noch aufbringen.

Trotzdem steckte St. Peter nicht den Kopf in den Sand, sondern eint die Kräfte. Geld kommt aus der Gemeinde und vom Förderverein des Kindergartens. Der größte Batzen sind die gesamten Rücklagen des Kindergartens, die für Spielgeräte, Instandhaltungen und ähnliches gedacht waren.

Die letzte Finanzierungslücke von rund 25 000 Euro soll nun die Aktion Bausteinverkauf schließen, die Förderverein und Kirchenvorstand auf den Weg gebracht haben. Verkauft werden die ersten Bausteine aus den Gründungstagen des Kindergartens. Je nach Größe kostet ein Klotz fünf bis 50 Euro. Wer einen kauft, bekommt eine Spendenquittung. Und kann sich auf dem Stein und einer Tafel verewigen. Aus den Klötzen soll im neuen Eingangsbereich des Kindergartens dann eine Spendenwand entstehen. Dann kann jeder sehen, wer dabei geholfen hat, den Kindergarten zukunftsfähig zu machen. Und dass die Bauklötze vor 35 Jahren noch nicht bunt waren.