Duisburg-Rheinhausen. .
Nichts für schwache Nerven: Michael Driske lädt in sein Spukhaus in Asterlagen. Der Himmelsstrahler zeigt den Weg
Es soll wirken wie die Szene aus einem Horrorfilm: Flatterband umgibt das Grundstück. Ein alter, schiefer Zaun, dahinter ein offenes Grab mit Skelett im Vorgarten, gespenstische Silhouetten huschen an den Fenstern vorbei, gregorianische Gesänge entweichen dem Haus. Rauch dringt aus dem Eingangsbereich ebenso wie ein grelles, weißes Licht, das die Sicht erschwert. Hier und dort ein Kürbis mit Monsterfratze.
Michael Driske verwandelt zu Halloween sein Heim in ein Spukhaus. Das Fest, dessen Wurzeln wohl im keltischen Glauben liegen, wird vornehmlich in Nordamerika, Großbritannien und Irland gefeiert. Nun ist es auch in Rheinhausen, in der Winkelhauser Straße, Nummer 87a, angekommen. „Die Idee kam mir letztes Jahr, als ich feststellte, dass ich mit meiner Tochter an Halloween nirgendwo hingehen konnte.“ Damals war Tamara Driske 13 Jahre alt. Zum Spukhaus von 2009 kamen nur wenige Besucher. Das soll sich jetzt ändern.
Gruselzelt im Garten
erinnert an Geisterbahn
„Halloween ist in Deutschland nicht sehr bekannt, aber ich habe mich da inzwischen reingesteigert. Das macht wirklich Spaß“, sagt Driske. Dieses Jahr soll alles noch größer und gruseliger werden. In seinem Garten hat der Asterlager ein „Gruselzelt“ errichtet, fünf mal zehn Meter. Dafür hat er sogar Büsche entfernt.
Das Zelt, ein Spuklabyrinth, soll einer Geisterbahn in nichts nachstehen. Die typischen Requisiten wie Spinnenweben, Särge und Grabsteine sind natürlich dabei. In düsterem Schummerlicht erwarten die Besucher aber auch Skelette jedweder Art, mit rotleuchtenden Augen, Fledermausflügeln, kreischendem Lachen und Dämonenstimmen.
Da vor allem erschreckt, was sich bewegt, sind viele der Exponate batteriebetrieben und reagieren auf Geräusche und Bewegung. Schaurig-schön auch ein Menschenkopf, der an Metallhaken von der Decke hängt, direkt neben einem blutigen Unterleib, aus dem Gedärme quillen. Ein Zombie kriecht hinter potenziellen Opfern her. Hier gibt’s auch ein Wohnzimmer, eingerichtet im grotesken Stil der „Addams Family“. Lebensgefährtin Daniela Stroth und Tochter Tamara helfen außerdem mit als „Erschrecker“. „Das ist nichts für schwache Nerven, zehn Jahre oder älter sollten die Kinder schon sein. Eltern sind natürlich auch willkommen.“
Zu einem richtigen Halloween-Spukhaus gehört noch mehr als gespenstische Dekorationen und Gruselzelt. Wie es Brauch ist, können die Kinder natürlich bei Michael Driske schellen und „Süßes oder Saures“ (‘Trick or Treat’) verlangen und bekommen Popcorn und Zuckerwatte, Weingummi-Würmer und vieles mehr, natürlich in passender Optik. Für die Erwachsenen gibt’s kleine Teufelselixiere.
„Ich weiß noch nicht, was mich erwartet“, sagt der gelernte IT-Fachmann. Auf mehrere hundert Besucher („Aber nicht alle auf einmal“) ist er vorbereitet. Viele Freunde und Bekannte, die letztes Jahr nicht dabei sein konnten, wollen dabei sein und gemäß der Tradition zu Halloween verkleidet kommen. Der Besuch einer bestimmten Nachbarin würde ihn besonders freuen. „Sie musste während unserer Vorbereitungen sehr leiden.“ Über 40 Pakete mit Dekoration und Baumaterialien nahm sie in den letzten zwei Monaten für Michael Driske an. Damit es auch ganz sicher mit den mehreren hundert Besuchern klappt, hat sich der Halloween-Freund etwas einfallen lassen: Ein Himmelsstrahler kommt aufs Garagendach. „Das klappt ja auch bei Discos.“
Auch im nächsten Jahr soll Halloween wieder ordentlich — und größer — gefeiert werden, das steht bereits fest. Auf den Gruselmeister von Asterlagen wirken seine Dekorationen natürlich nicht grausig, ihm graut dafür vor einem anderen Gedanken: „Der Abbau wird der reine Horror.“