Eine Jahrzehnte alte Tradition des CDU Ortsverbands Baerl ist der Pflege des Baerler Buschs gewidmet: Seit rund 30 Jahren durchkämmen die Christdemokraten einmal im Jahr das Naherholungsgebiet auf der Suche nach Müll.
Auch am Samstag wurde im Zuge der Aktion „Sauberer Baerler Busch“ wieder in die Hände gespuckt, denn es hieß, den angemieteten Container der Wirtschaftsbetriebe zu füllen. Tatkräftige Unterstützung holten sich die Baerler, wie schon in den elf Jahren zuvor, vom Verein „Offensive für ein sauberes Duisburg“, der die Müllsammler mit Handschuhen und Arbeitsgerät ausstattete. Auch Bürgermeister Manfred Osenger (SPD), erster Vorsitzende des Vereins, und seine Stellvertreterin Monika Scharmach packten mit an. „Ein Bürgermeister und vier Bezirksvertreter, die im Müll wühlen, das sieht man nicht alle Tage“, hieß es.
Weniger Müll als
in den Jahren zuvor
Die Arbeitshandschuhe übergezogen, Kneifzangen, Müllbeutel oder Eimer fest in der Hand, stoben die rund zwölf Teilnehmer in Zweierteams auseinander und folgten den bunt markierten Routen auf ihren ausgedruckten Karten. Ortskenntnis konnten sie jedoch nicht ersetzen. „Als ich Pumpstation Moers las, bin ich wieder umgekehrt, da habe ich doch glatt Moers sauber gemacht“ sagte Osenger lachend. Nach zwei Stunden war die Aktion beendet und der Container füllte sich.
„Ein erfolgreicher Tag“, resümierte der Baerler CDU-Chef Heinz Lohmann. „Der Baerler Busch war aber sauberer als in den Jahren zuvor.“ Diesen Eindruck hatte auch der Homberger Bezirksvertreter Paul Radny. Dies liege an den „Mülldetektiven“ der Stadt, die versuchen, die Eigentümer des Mülls zu ermitteln.
Diese rückläufige Tendenz stellt nicht nur die CDU fest: „Wilde Müllkippen sind stadtweit weniger geworden“, sagte Volker Lange von den Wirtschaftsbetrieben. Bislang seien diesbezüglich 4637 Meldungen bei der Stadt eingegangen, in 2009 waren es noch 5179. Das seien aber immer noch mehr als zehn Meldungen am Tag und damit zu viel. Die genauen Ursachen für wilde Müllkippen sind nicht bekannt, ein finanzieller Hintergrund erscheint aus Sicht der Wirtschaftsbetriebe aber unplausibel. „Es gibt keinen Grund, warum man Müll in die Büsche schmeißen sollte, denn Möglichkeiten zur Entsorgung gibt es genug.“ In den Recyclinghöfen kann alles, was nicht Hausmüll ist, kostenlos entsorgt werden. Bürger können außerdem eine kostenlose Sperrgutabholung vereinbaren.