Lkw-Fahrer benutzen Büsche als Toilettenersatz, Bürger und Politik beschweren sich darüber, aber nichts ändert sich an der Situation.

So lässt sich in aller Kürze das Problem mit den fehlenden Toiletten für Brummifahrer auf dem Logport-Gelände in Rheinhausen bis zum heutigen Tag zusammenfassen. Jetzt ist aber eine Lösung in Sicht.

Das kleine Ärgernis - so trivial es auch sein mag - kann mittlerweile auf eine vierjährige Geschichte zurückblicken. 2006 stand das Toilettenproblem zum ersten Mal auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung. CDU und Bündnis 90/Die Grünen forderten in einem gemeinsamen Antrag, dass die Logportgesellschaft, eine Tochter der Duisburger Hafen AG, auf dem Gelände einen Autohof errichten soll.

Trotz der politischen Initiative der Bezirksvertreter, blieb der Autohof ein Wunsch, der niemals erfüllt wurde.

Dass das so ist, kann auch ganz einfach erklärt werden. Einen Autohof kann nicht etwa die Logport-Gesellschaft betreiben. Ein privater Pächter müsste sich finden, der Interesse an einem solchen Betrieb auf dem Gelände hätte. „Da wird man aber keinen finden, der das macht“, sagt Lothar Koniarski, erster Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Autohöfe.

Die Nähe zu einer Autobahn ist quasi Pflicht, maximal ein Kilometer Entfernung ist erlaubt. „Sonst dürfen wir keine entsprechenden Schilder aufstellen“, erklärt der Vorsitzende. Aber ohne Hinweisschilder bekomme der Autohof nicht genügend zahlende Kundschaft, die einen Betrieb erst rentabel machen würden.

Versuche scheiterten

„Die Politik hat wenige bis gar keine Möglichkeiten, etwas zu unternehmen“, meint auch Winfried Boeckhorst, Bezirksbürgermeister Rheinhausen. Der SPD-Politiker setzt auf den guten Willen der Logport-Betreiber.

Aber genau daran scheiterte bislang jeder Versuch, der das Problem lösen sollte. Zunächst hieß es, dass es keinen Platz für ein Toilettenhäuschen auf dem riesigen Gelände geben würde. Dennoch fand sich ein Plätzchen. Nachdem die Fläche an der Ecke Gaterweg/Hamburger Straße, die der Logport-Gesellschaft vorschwebte, aber nicht mehr zur Disposition stand, weil sie verkauft wurde, begann die Suche erneut. Sie dauerte bis heute an.

„Es kann doch nicht sein, dass die Lkw-Fahrer, die sicherlich mit zum Erfolg des Unternehmens beigetragen, zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden“, empörte sich Gisela Komp von der Umweltgruppe West jüngst. Sie kann das Hin und Her, um einen geeigneten Platz für ein kleines WC-Häuschen nicht verstehen.

Jetzt lenkten die Logport-Betreiber aber endlich ein. „Wir stellen bald einen Bauantrag für eine Toilettenanlage, die dann auch zügig gebaut wird“, versicherte Bernd Reuther, Pressesprecher der Duisburger Hafen AG, auf Anfrage. Die Sanitäreinrichtungen sind zwar kein Autohof, aber so bleiben wenigstens die Freilufttoiletten unbenutzt.