Das Ende der Marktschule in Hochheide ist besiegelt. Der Rat der Stadt hat sich am Montag dem Votum des Schulausschusses angeschlossen. Jetzt stehen die Marktschule und die Grundschule an der Kirchstraße vor einer schwierigen Aufgabe.

Zwei Grundschulen, die sehr unterschiedlich sind, sollen zu einer zusammenwachsen. Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr, weil die Auflösung der Marktschule für den 1. August 2011 angesetzt ist. Dann wechseln die gesamten Lehrer und Schüler der Marktschule zur Kirchstraße.

Dass der Kraftakt aber gelingen wird, steht wohl außer Frage. Jetzt wo beide Schulen vor vollendeten Tatsachen stehen, scheint die Bereitschaft groß, an einem Strang zu ziehen. Bereits am Tag der Ratssitzung, als die Entscheidung zumindest noch theoretisch offen stand, saß man schon in beiden Schulen zusammen, um über die Zukunft zu sprechen. Unabhängig von einander stand fest, dass möglichst schnell Gespräche stattfinden müssen. Gesagt, getan.

Gestern telefonierten Iris Schönherr (Leiterin der Marktschule) und Manfred Heyden (Leiter der Kirchstraße) miteinander, um die ersten Schritte zu besprechen. „Dabei stellte sich heraus, dass wir die selbe Idee hatten“, sagt Manfred Heyden. Am 25. Oktober, direkt nach den Herbstferien, soll jetzt der erste Termin stattfinden, an dem sich die Kollegien beider Schulen beschnuppern können. „Wir machen uns jetzt gemeinsam auf den Weg“, erklärte Iris Schönherr. Die Anmeldungen für das neue Schuljahr 2011/2012, die ebenfalls im Oktober über die Bühne gehen, will man schon gemeinsam bearbeiten.

Wie so oft steckt der Teufel aber im Detail. Logistische Fragen sind zu klären, die mit dem Umzug verbunden sind. Etwa: Welche Räume müssen für die neuen Schüler an der Kirchstraße vorbereitet werden? Hilfe erhoffen sich die Schulen von der Duisburger Bildungsholding und der Schulaufsicht. Für Ralf Hörsken, Geschäftsführer Bildungsholding, rist klar: „Sie können auf unsere Unterstützung zählen!.“

Aber auch inhaltliche Fragen müssen geklärt werden. Noch benutzen die Schüler beispielsweise unterschiedliche Lehrbücher und die Konzepte sind ebenso anders. Fest steht für Iris Schönherr aber schon, dass sich am Unterricht in der Integrationsklasse für Kinder mit einer Behinderung nichts ändern wird. „Das Konzept können wir so mit an die neue Schule nehmen“, versichert die Schulleiterin.

Anders sieht es beim Sprachangebot für Schüler mit Migrationshintergrund und vor allem beim Islamkundeunterricht aus. Das Migrationsangebot hängt sehr stark von der neuen Schüler-Zusammensetzung ab. Die Kirchstraße wird trotz der Schüler von der Marktschule keine 90 Prozent Migrantenanteil erreichen. „Da müssen wir uns ganz neue Sachen überlegen“, so Iris Schönherr.

Die Islamkunde ist ein anderer Fall. Hier handelt es sich um einen Projektversuch, der an die Schule gebunden ist. „Wir müssen sehen, ob wir das Projekt mitnehmen dürfen“, sagt die Schulleiterin,