Homberg. .

Die Bezirkspolitik hat trotz 34 Anmeldungen die Auflösung der Hochheider Grundschule besiegelt. Das Ende kommt sogar noch ein Jahr früher als vorgesehen.

Lange hatte die Bezirksvertretung über die Zukunft der Hochheider Grundschule am Marktplatz diskutiert. Die Stadt will die Schule wie berichtet im Sommer 2012 schließen, weil sich langfristig abzeichne, dass sich dort immer weniger Schüler anmelden. Allein die Linke sieht für Schließung „im vorauseilendem Gehorsam“ keinen Grund: Immerhin ist die Marktschule am Dienstag mit 34 Kindern ins neue Schuljahr gestartet. Und die reichen sogar für zwei Klassen.

Doch wie die Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP beschlossen hat, macht die Schule bereits zum Ende des laufenden Schuljahres dicht. Alle Klassen sollen dann gleichzeitig zur nur 600 Meter entfernten Grundschule an der Kirchstraße wechseln. Begründung: Der vollständige Wechsel soll verhindern, dass das allseits gelobte Schulprogramm, das auf den hohen Anteil an Migrantenkindern aus dem Hochhaus-Quartier zugeschnitten ist, komplett verloren geht.

Ob der gewünschte Effekt eintritt, ist zu bezweifeln. Die Schule an der Kirchstraße hat sich bereits vorab gegen die schnelle Verlegung entschieden und eine „schrittweise Eingliederung“ gefordert. Zudem betont die Schulkonferenz die „über 100-jährige Tradition“ und die „historische Verwurzelung im Stadtteil“ und fürchtet daher um ihre Identität. Laut Stadt soll es jetzt Gespräche mit beiden Schulen geben.