Rheinhausen. Von den Plänen der Stadt zur Umgestaltung der Jägerstraße in Bergheim halten die Anwohner nicht viel. „Das wird uns nicht viel bringen“, sagt beispielsweise Werner Bartels. „Unser Ziel bleibt Tempo 30 und auf Fernsicht ein Lkw-Verbot.“

Auch er hatte Unterschriften für eine Verkehrsberuhigung gesammelt. Rund 50 kamen zusammen. Das klingt auf den ersten Blick wenig, allerdings handelt es sich nur um Unterschriften der direkten Anwohner der Jägerstraße, pro Haushalt hatte jeweils nur ein Bewohner unterschrieben. Und damit steht die Mehrzahl hinter der Forderung, die die Initiatoren übrigens gestellt hatten, bevor das zwölf Jahre alte Mädchen auf der Jägerstraße tot gefahren wurde.

Vor allem seit der Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße für Schwerlaster habe sich das Problem verschärft. Die Jägerstraße sei zur Ausweichstraße für die Brummis geworden, die jetzt an den Häusern vorbei donnern, beklagen die Anwohner. Die Straße sei dafür nicht ausgelegt. Die Häuser, von denen einige um 1900 gebaut wurden, stehen direkt an der Straße, oft ist der Geh- und Radweg vor der Haustür nur einen Meter breit.

Die Wände haben Risse, Anwohner sorgen sich darum, ob denn ihr Gasanschluss dicht bleibt. Es seien vor allem ältere Bewohner, die den ganzen Tag Erschütterungen und Lärm ausgesetzt seien. So haben es Anwohner mehrfach der Stadt schriftlich geschildert. Die wiederum hat vertröstet zu prüfen. Und schlägt jetzt (wie gestern berichtet) die Verlegung des Radwegs auf die Straße und Querungshilfen vor. „Dabei müsste doch Tempo 30 die einfachste Lösung sein“, sagt Bartels und sieht ohnehin einen Widerspruch, dass eine zu schmale Straße zum Vorbehaltsnetz gehört. Die Anwohner kämpfen weiter. Bartels: „So haben wir uns einen wohlverdienten Lebensabend nicht vorgestellt.“