Duisburg-West. .

Die Schülerzahlen werden sich laut der neusten Prognose der Stadt stark verändern. Die Folge: In Rheinhausen werden zwei Haupt- und eine Realschule geschlossen.

Die Schullandschaft im Duisburger wird sich in den kommenden Jahren deutlich verändern. Das zeigt die jetzt veröffentlichte Prognose der Stadt. Die Ursachen liegen auf der Hand. Einerseits gehen der schrumpfenden Stadt die Kinder verloren, anderseits melden Eltern ihre Kinder verstärkt an Gesamtschulen statt an Real- und Hauptschulen an. Die Folge: Viele Schulen sind für die schwindenden Schülerzahlen zu groß dimensioniert, bei manchen reichen die Anmeldungen nur noch für eine Klasse. Einige dieser Schulen werden geschlossen.

Von rückläufigen Schülerzahlen sind nahezu alle Schulformen betroffen, einzige Ausnahme ist die Gesamtschule. Selbst den drei Gymnasien im Duisburger Westen, dem Homberger Franz-Haniel-Gymnasium (FHG), dem Albert-Einstein-Gymnasium in Rumeln (AEG) und dem Rheinhauser Krupp-Gymnasium gehen nach Berechnungen der Stadt in den kommenden Jahren knapp ein Viertel ihrer Schüler flöten.

Drei Hauptschulen
sind zwei zu viel

Besonders drastisch trifft es in Rheinhausen aber die Hauptschulen. Statt heute 778 Hauptschüler soll es 2015 nur noch 324 geben. Der Stadtteil verfügt jedoch noch über drei Hauptschulen. Sie gelten als Auslaufmodell. Und deshalb steht im neuen Schulentwicklungsplan, dass eine Hauptschule pro Stadtteil ausreicht. Bedeutet für Rheinhausen: Die Alfred-Hitz-Hauptschule sowie die an der Schulallee in Rumeln werden aufgelöst. Für die Hitz-Schule war das Ende ohnehin bereits besiegelt: Wegen der geringen Anmeldezahlen hatte die Schulaufsicht die Bildung einer Eingangsklasse wie berichtet untersagt.

In Rheinhausen bleibt nur die Hauptschule an der Friedrich-Ebert-Straße (FES) übrig. Was mit der Homberger Hauptschule in den Haesen geschieht, ist unklar. Sie ist zwar die einzige Hauptschule im Stadtteil, soll laut Prognose in fünf Jahren aber nur noch insgesamt 40 Schüler zählen. Ab 2012 soll es nur noch drei bis sechs Kinder geben, die sich an der Haesen-Hauptschule anmelden. Wie die eine Klasse bilden sollen, das lässt die Stadt völlig offen.

Bewegung kommt jetzt auch in die Zukunft der beiden Rheinhauser Realschulen. Seit Jahren ist vorgesehen, die beiden Realschulen zusammen zu legen. Doch die hohen Anmeldezahlen machten den Plänen zuletzt ein Strich durch die Rechnung, das Thema wurde vertagt. Jetzt ist allerdings nicht mehr von einer Fusion die Rede, sondern von der Auflösung der Realschule am Körnerplatz (RS1). Sie soll bereits im Sommer 2011 dicht machen.

Fusion platzt aus
personellen Gründen

Kurios: Erhalten bleibt die Willi-Fährmann-Realschule (WFR), die dann ins Gebäude am Körnerplatz ziehen soll. Dabei hat die Fährmann-Schule an der Ulmenstraße kürzlich erst eine teure Turnhalle eingeweiht. Hintergrund des Umzugs ist offenbar nur ein personeller: Bei einer Fusion müssten die Stellen neu ausgeschrieben werden. Nach den neuen Plänen aber kann Fährmann-Schulleiter Ulrich Heuck direkt im Amt bleiben, am Körnerplatz blieb der Chefsessel nach dem Abschied von Willy Brall im Vorjahr ohnehin unbesetzt.

Beim Blick auf die jetzt vorgelegten Zahlen bleibt die Schleißung der Realschule aber auch weiter fraglich. Laut Prognose würden sich selbst in fünf Jahren noch genug Schüler anmelden, damit beide Realschulen jeweils drei Eingangsklassen bilden könnten. Immerhin berechnet die Stadt für das Jahr 2015 noch 814 Realschüler in Rheinhausen. Das sind fast doppelt so viele wie für die Fährmann-Realschule prognostiziert.

Durch die Schließung von Schulen werden Räume frei. Jetzt wird wieder diskutiert, ob die Oberstufe der Lise-Meitner-Gesamtschule (LMG) woanders Platz findet. Wo das möglich ist, will die Stadt aber erst nach den anstehenden Schulauflösungen prüfen.