Den Jahrestag können die Anwohner von Loh- und Trompeter Straße bald feiern: Am 28. September letzten Jahres rollten am Trompeter Friedhof die Bagger an, machten die Trompeter Straße zur Einbahn- und die Lohstraße zur Ausweich-Erschließungsstraße. Glaubt man den Ankündigungen, sind die Bautrupps zum Jubiläum wieder abgerückt: „Voraussichtlich bis Mitte September“ sollen die Bauarbeiten andauern. Es könnte aber auch Ende des Monats werden.
Und das ist schon beschleunigte Bauzeit: „Die Einbahnstraßenregelung“, heißt es seitens der Stadt, „wurde gewählt, damit die Stadtwerke, sowie der Straßenbau parallel zum Kanalbau arbeiten können, um die Bauzeit von den sonst notwendigen zwei Jahren auf etwa ein Jahr zu reduzieren.“
Zwar hatte der lange, strenge Winter den Kanalbuddlern zu schaffen gemacht und diesem Teil der Baumaßnahme nach hinten geworfen. Dafür konnten die Straßenbauer etwas Zeit gut machen, so dass die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme tatsächlich laut Georg Puhe vom Amt für Stadtentwicklung „höchstens mit unwesentlichen Verzögerungen Mitte bis Ende September“ zu erwarten ist.
Was ja immer noch knapp ein Jahr Bauzeit für 650 Meter Straße bedeutet. Inklusive Verkehrschaos, vor allem für die Anwohner der nicht erneuerten und eigentlich verkehrsberuhigten Lohstraße, die bis dahin den Durchgangsverkehr aus Rumeln in Richtung Bergheim und zum Trompeter Friedhof, inklusive der Buslinie 924, aufnehmen muss.
Verzögerung durch
den harten Winter
Bis Februar waren die städtischen Wirtschaftsbetriebe damit beschäftigt, unter der aufgerissenen Straße die Abwasserkanäle zu erneuern. Dann kamen die Stadtwerke zum Zug, um ebenfalls die eine oder andere Leitung neu verlegen zu lassen. Erst seit Mai laufen die eigentlichen Straßenbau-Arbeiten.
Einen Wermutstropfen gibt es für die Anwohner: Wenn die Bagger abrücken, kommt bald die Rechnung. Für die insgesamt 950 000Euro teure Baumaßnahme kommt zwar ein Großteil der 750 000 Euro, die auf den Straßenbau entfallen, aus Bundes-Töpfen, dem Konjunkturpaket II sei Dank. Abgezogen werden aber der städtische Eigenanteil - und der der Anwohner: Rund 275 000 Euro gedenkt die Stadt, sich als Gegenleistung für ein Jahr Baustellenspaß bei den Nachbarn zurück zu holen. Die Hauptverkehrsstraße vor ihrer Haustür dürfen sie zu 20, die Bürgersteige sogar zu 60 Prozent selber bezahlen. Dafür gibt’s allerdings auch etwas weniger Verkehrslärm: Um den Förder-Richtlinien des Bundes zu entsprechen, wird die Straße mit „lärmoptimierten Asphaltbeton der Körnung 5 mm“, im Volksmund auch „Flüsterasphalt“, belegt.