Einbahnstraßen und Umwege für den Pkw-Verkehr, Bus-Umleitung durch enge Nebenstraßen, Verlegung der Haltestelle und nicht zuletzt Baulärm und -Behinderungen: Anlieger und Besucher des Rheinhauser Marktplatzes müssen seit Februar hart im Nehmen sein.

Da die Straßen rund um die Kreuzung Krefelder- und Atroper Straße immer noch aufgerissen sind, häufen sich skeptische Stimmen, ob denn der Spuk, wie zu Baubeginn angekündigt, im September vorbei ist. Die Stadt Duisburg allerdings, Bauherr des aus Bundesmitteln des Konjunkturpakets finanzierten, 950 000 Euro teuren Projektes, verkündete jetzt, die ausführende Firma Tummes aus Moers liege „gut im Zeitplan“, allerspätestens zur Herbstkirmes am zweiten September-Wochenende sei der Platz fertig.

Auf ein genaues Datum wollte Stadtsprecherin Anja Huntgeburth sich angesichts des urlaubsbedingt nicht greifbaren Projektleiters nicht festlegen, aber „es wird definitiv in den nächsten Wochen, nicht Monaten, sein.“

Sobald die Atroper Straße fertig gestellt ist, soll der Verkehr laut Stadt wieder in beiden Fahrtrichtungen frei gegeben werden. Das wiederum, verkündeten Bauarbeiter hinter vorgehaltener Hand, könne sogar bis zum 25. August erledigt sein.

„Gefährliche
Stolperfalle“

Gökhan Caglayan, Betreiber eines Textilgeschäftes an der Kreuzung, hört die Kunde wohl, allein ihm fehlt der Glaube: „Da lasse ich mich mal überraschen, ob sie die Straße nicht zur Kirmes notdürftig zumachen und hinterher wieder aufreißen.“ Kritisch sieht er auch die Absicherung der Baustelle: Die wenigen Zentimeter Höhenunterschied zwischen der noch nicht fertigen Straßendecke und dem dadurch bislang eben nicht niveaugleichen Bürgersteig seien wegen der schlechten Erkennbarkeit eine um so gefährlichere Stolperfalle. „Mindestens zwei ältere Leute“, sagt er, „sind da schon gestürzt.“

Genau das soll durch den Umbau, wenn er denn fertig ist, der Vergangenheit angehören: Im gesamten Kreuzungsbereich werden Fuß- und Radwege sowie die Fahrbahn stufenlos ineinander übergehen. Zusammen mit einer Verkehrsberuhigung im Sinne des auf Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer beruhenden Konzeptes „Shared Space“ soll sich die Aufenthaltsqualität vor allem für Fußgänger verbessern. Auch die Bushaltestelle auf der Platzseite, also für die Busse in Richtung Homberg, Moers und Rumeln, soll barrierefrei werden und wird dafür einige Meter in Richtung des Marktforums verlegt.