Wegen mehrfachen Betruges fand sich ein 45 Jahre alter Baerler jetzt vor dem Amtsgericht in der Duisburger Stadtmitte wieder.

Als Inhaber einer in der Innenstadt ansässigen Consulting-Firma soll er 2008 zahlreiche Aufträge vergeben haben, ohne den Willen zum Bezahlen gehabt zu haben.

Genau das bestreitet der Angeklagte. Er sei mit seiner im August gegründeten Firma unversehens in Schieflage geraten. „Es gab da ein Marketing-Event im Gasometer...“, erklärte er vor dem Richter. Doch als er mit großem Stab anrückte, sei vom Auftraggeber - einer Coffeshop-Kette - nichts zu sehen gewesen. „Und hinterher haben die gesagt, wir hätten gar keinen gültigen Vertrag.“ 47 000 Euro habe er so in den Sand gesetzt.

„Ein Bekannter hat mir dann zugesichert, mir einen Kredit in der Schweiz zu besorgen.“ Obwohl der 45-Jährige nichts schriftlich in der Hand hatte, verließ er sich auf die Zusage. Und bestellte munter: Büromöbel, Software, Blumenschmuck und eine Homepage im Gesamtwert von rund 50 000 Euro.

Obendrein ging er einen Fünfjahres-Vertrag für die Teilnutzung einer Suite in der O2-World in Berlin ein - für den Freundschaftspreis von 125 000 Euro pro Jahr. Der Bank-Kredit sei dann nicht mehr geflossen, weil ein Mitarbeiter Insolvenz anmeldete, so der Angeklagte.

Nicht nur
finanzielle Probleme

Der Baerler hatte anscheinend nicht nur finanzielle Probleme. Der 45-Jährige gab zu, beleidigende Nachrichten an jemanden geschickt zu haben, der ihm den Freund ausgespannt habe. Den Treulosen stellte er obendrein durch Bilder bloß, die er im Internet veröffentlichte.

Zu einem Urteil kam es vorerst nicht. Das Schöffengericht erachtete die Vernehmung von Zeugen als notwendig und wird sich in einigen Monaten noch einmal mit dem Fall beschäftigen.