Rheinhausen. .

Keine Frage, wer am Beckenrand steht, der will sich am liebsten sofort die Klamotten vom Leib reißen und ins Wasser springen. Die Rheinhauser müssen sich allerdings noch knapp zwei Wochen gedulden.

Am Freitag, 16. Juli, lässt sie die Stadt erstmals ins neue Hallenbad am Toeppersee. Ab 11 Uhr gibt es dann ein buntes Eröffnungsprogramm mit Vorführ- und Mitmachaktionen, bis 18 Uhr können sich Bürger ausgiebig im neuen Bad umsehen. Am darauf folgenden Samstag und Sonntag dürfen Badegäste von 11 bis 18 Uhr kostenlos planschen.

Die Redaktion hat sich schon einmal im 6,2 Millionen Euro teuren Bad umgesehen.

Draußen quaken
die Frösche

26 Grad warm ist das Wasser, 28 Grad die in Hallenbädern übliche schwülwarme Luft. Drei Becken stehen im einzigen Hallenbad für die 78 000 Einwohner im Bezirk zur Verfügung, das der Ersatzbau für die geschlossenen Bäder an der Schwarzenberger Straße und in Rumeln ist. Die insgesamt 930 Quadratmeter Wasserfläche teilen sich in das 15 mal 20 Meter große Bürgerbecken und das 31 mal 20 Meter große Sportbecken mit kleiner Sprunganlage aus einem Ein- und Drei-Meter-Brett. Das Sportbecken hat damit die Maße eines Wasserball-Feldes, kann mit einer Klappwand aber bei einer Länge von 25 Metern unterteilt werden. Der hintere Teil, der per Hubboden in der Wassertiefe von 0 bis 2 Metern variabel ist, dient für Nichtschwimmer und besondere Aktionen.

Einen „Quantensprung zur Schwarzenberger Straße“ nennt OB Adolf Sauerland das „Bad für alle“. Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst spricht von einem „Juwel“. Das kann man so stehen lassen, wenn man das nagelneue Bad nur von innen betrachtet. Von außen hat der Neubau allerdings eher den architektonischen Charme einer Halle, wie man sie dutzendfach auf Logport findet. Und den Blick auf das umliegende Gelände vermeidet man lieber, wenn man den Badespaß genießen will - dort stehen die Becken des ehemaligen Freibads samt Sprungturm, die noch genauso aussehen, wie sie bei der Schließung verlassen wurden. Zwar sind nur noch Pfützen auf den Kacheln, die aber haben Frösche als neuen Lebensraum für sich entdeckt.

Arbeiter legen
letzte Hand an

Zumindest die 1000 qm große Sonnenterrasse soll bis zur Eröffnung fertig sein. Sie wird gepflastert und mit Liegen und Sonnenschirmen bestückt. Ein Zaun und eine begrünte Böschung soll Badegästen den Ausblick auf die Freibad-Ruine ersparen.

Also lieber wieder zurück ins Hallenbad, wo seit zwei Wochen die Technik im Probebetrieb läuft. An den Umkleiden wird noch gewerkelt. Badbetreiber Duisburg-Sport rechnet mit 90 000 bis 100 000 Besuchern im Jahr. 550 können es zeitgleich sein, wenn man die Zahl der Umkleidespinde zugrunde legt. Neben den vielen Einzelkabinen gibt es sechs Sammelumkleiden für Schulen und Vereine, die zudem einen eigenen Eingang haben. Hinter den Umkleiden führen vier Dusch- und Sanitäranlagen ins Bad.

Wer sich beim Baden eine kühle Limo oder einen Imbiss gönnen will, sucht vergeblich nach einer Art Gastronomie. Die gibt es nur in Form von Automaten. Für mehr fehle schlicht der Platz, heißt es beim Badbetreiber.

Notiz am Rande: Dass es im Planschbecken für Kleinkinder so schön sprudelt, sei zunächst mehr Versehen als Absicht gewesen, berichtet Projektleiter Karsten Nowak. „Wir haben einfach die Wassermenge beim Umwälzbetrieb erhöht. Und als es dann sprudelte, haben wir uns gedacht, dass lassen wir so.“