Drei der neun leerstehenden Bliersheimer Villen haben einen Käufer gefunden und sollen binnen der nächsten drei Jahre wieder zu den baulichen Schmuckstücken herausgeputzt werden, die sie vor ihrem langen Leerstand einmal dargestellt haben.

Erworben hat die Häuser an Villenstraße und Gaterweg der Duisburger Künstler Cyrus Overbeck, der die ehemaligen Residenzen Krupp’scher Führungskräfte in Musentempel und künstlerische Treffpunkte verwandeln möchte.

Der 40-Jährige, der dem architektonischen Charme der Direktoren-Villen während der Zeit des Arbeitskampfes um die Rheinhauser Hütte verfiel, da er das Ensemble erstmals zufällig entdeckte, betritt mit seinem ehrgeizigen Projekt kein Neuland. Overbeck, in Beeck geboren und lange Betreiber eines Ateliers in Bruckhausen, bevor er auszog die Kulturszenen in New York und Los Angeles zu erkunden, hat sich inzwischen im ostfriesischen Esens niedergelassen. Geködert hatte ihn die Stadt mit der Aufgabe, die alte Bürgermeisterei wieder in Stand zu setzen. Eine Aufgabe, die er unter Einsatz einer halben Million Euro zur Zufriedenheit aller meisterte. Und darum auch keine Angst vor der Herausforderung in Bliersheim hat. Auch wenn in den Häusern inzwischen „mindestens 20 Generationen von Tauben geboren“ wurden und sich Schimmel vom Kellerboden bis zum Dachfirst eingenistet hat.

Die drei Jahre, die ihm vertraglich für die Grundsanierung eingeräumt werden, wird Overbeck daher auch brauchen, denn - so versicherte er gestern im Gespräch mit der Redaktion - mit den alten Bauwerken wolle er „sanft und behutsam“, in enger „Absprache mit dem Denkmalschutz“ umgehen. „Horst“, „Elfriede“ und „Jim“ hat er die Villen getauft, in denen ein Atelier für Radierungen, eins für Öl- und Aquarell-Malerei und ein Gästehaus eingerichtet werden, um die zahlreich erwarteten Kollegen aller Kunstsparten zu beherbergen.