Duisburg-Homberg. Während andere Kneipen schließen, feiert der beliebte Irish Pub „Dexter Island“ in Duisburg Jubiläum – mit „Grillpreisen wie vor 15 Jahren.“
Es ist Leidenschaft, Liebe und Hingabe, die schon ein Leben lang hält. Ulrike und Detlef Pless sind in der Seele nicht nur Deutsche, sie sind auch Iren. Denn nach Irland zieht es sie immer wieder und den Lebensstil setzen sie auch beruflich um. Mit vielen Freunden und Besuchern feiern sie am Freitag, 22. und Samstag, 23. September, den 15. Geburtstag ihres Irish Pub „Dexter Island“ in der Augustastraße 17 in Alt-Homberg.
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Es musste ja so kommen. Der 61-Jährige hat einen Halbbruder in England, den er oft besuchte. „Die Engländer haben ein ähnliches Verhältnis zu den Iren wie die Deutschen zu den Ostfriesen. Sie wurden damals immer als etwas döspaddelig dargestellt“, verrät Detlef Pless. Daher war Irland für ihn immer präsent. Aber mit jedem Besuch der Insel wuchs nicht nur die Guiness-Affinität, das Duisburger Ehepaar atmete auch die Lebensweise dieses fröhlichen Volkes ein und nahm sie mit an den Rhein.
Darum ist „Dexter Island“ auch keine Kneipe, sondern ein Pub und der Nationalfeiertag kein anderer als der Saint Patrick’s Day am 17. März. Vor 15 Jahren ging es bei Ulrike und Detlef Pless noch deutlich wilder zu. „Da wurde auch schon mal auf den Tischen getanzt, denn die Iren feiern unglaublich gerne.“ Jetzt wird der Gemütlichkeit der Vorzug gegeben. Außer toller Musik liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf dem Nationalgetränk Whisky. „We go with the flow“, hieß es in dem Irish Pub früher. Also: „Wir schwimmen mit dem Strom“. Das hat sich aber deutlich geändert. „Jetzt setzen wir Trends“, betont Pless.
Aus dem Spielwarengeschäft wurde in Duisburg-Homberg ein Irish Pub
Die beiden Irland-Liebhaber haben offenbar alles richtig gemacht. Denn die beruflichen Anfänge waren ganz anders. Da, wo jetzt Irland gelebt wird, hatte Ulrike ein Spielwarengeschäft. Die Kundschaft tröpfelte eher in die vier Wände, von einem Ansturm auf Spielzeug konnte in dem kleinen gemütlichen Duisburger Örtchen keine Rede sein. „Du hast aber ein teures Hobby“, stellte ihr Mann irgendwann fest, weil sich der Laden wirtschaftlich einfach nicht lohnte. Aber kaum hatte sie die Pforten des Spielzeuggeschäfts geschlossen, eröffneten die beiden ihren Pub. Das Kreativpaar lief allerdings nicht blauäugig in die nächste Berufsphase, das Geschäft mit dem Pub wuchs langsam.
„Wir hatten immer vor Augen, wie er aussehen sollte und so haben wir den Pub gestaltet“, sagt die 61-Jährige. Damals war das Kneipensterben schon im vollen Gange, die Zahl der Bergarbeiter wurde immer weniger. Aber der Irish Pub setzte sich gegen alle Trends durch und wurde größer. „Man darf seine Ziele nicht zu hoch hängen“, sagt der IT-Programmierer Detlef ganz bodenständig. Als die Nachbarin, die ein Fahrradgeschäft hatte, in Rente ging, kaufte das Ehepaar den Teil dazu und erweiterte das Terrain. Jetzt steht den Gästen auch ein Innenhof zur Verfügung, der „Port 80“. Die Bezeichnung wurde bewusst so gewählt, das ist in der IT-Fachsprache ein offener Unterhaltungskanal und Port, also Hafen, passe ja gut zu Duisburg.
Zwei Töchter hat das Ehepaar. Während sich die ältere um ihre Kinder und Familie kümmert, packt die 24-Jährige, die Wirtschaftspsychologie studiert hat, immer noch voll mit an, wenn sie Zeit hat. Und zum „Inventar“ gehört auch Steffi, die von Anfang an dabei ist. Donnerstags und freitags ist ab 18 Uhr geöffnet, der Samstag ist Veranstaltungen vorbehalten. 100 unterschiedliche Whisky-Sorten gibt’s im Ausschank und immer wieder natürlich auch Whisky-Tasting, zu dem man sich anmelden kann. Stout und Dexter-Bier kann man genießen und eigenes Bier, das in Meerbusch gebraut wird. Wer lieber Wein schlürft, kann sich auch auf einen guten Tropfen von einem Nahe-Winzer freuen. Ein „dickes Dankeschön“, sagt das Ehepaar den Gästen, die ihnen über die Jahre die Treue halten und immer wieder gerne kommen.
Im Innenhof von „Dexter Island“ in Duisburg-Homberg haben 60 Besucher Platz.
Häufig wird mit Künstlern beste Unterhaltung geboten und jedes Teil, das die Wände und Regale ziert, hat seine eigene, ganz besondere Geschichte. Auch der Innenhof, der im Sommer die Besucher anlockt, hat seinen ganz eigenen Charme. „Es sieht aus wie ein altes englisches, schottisches, irisches Wohnzimmer“, sagt Detlef Pless. Reservieren kann man die Räumlichkeiten ab 30 Personen. Draußen ist Platz für 50 bis 60 Besucher. Damit der Magen eine gute Grundlage hat, werden auch Kleinigkeiten wie Käseplatte oder Currywurst-Pott geboten.
Nicht nur das Ambiente ist liebevoll gestaltet, auch der Umgang mit den Gästen ist warmherzig. Jetzt wird erst einmal kräftig gefeiert und das Ehepaar verspricht: „Es gibt Grillpreise wie vor 15 Jahren.“ Erreichbar ist Dexter Island unter Tel. 0172/ 24 19 466.