Wesel. Die Planung des Multifunktionsgebäudes am Auesee in Wesel hatte zuletzt die Kosten gesprengt. Nun gibt es einen neuen Vorschlag.
Seit fast einem Jahr läuft nun der Betrieb auf der neuen Minigolf-Anlage am Auesee. Was bislang noch fehlt ist ein dazugehöriges, multifunktionales Gebäude. Das war schon einmal geplant worden, jedoch hatten die Kosten den ursprünglich anvisierten Rahmen dafür weit überstiegen. Nun wurde im Ausschuss für Gebäude und Digitalisierung eine neue Variante vorgestellt. Diese soll zwar deutlich günstiger sein, jedoch auch viel kleiner als ursprünglich angedacht.
Eigene Vereinsräume fallen komplett weg
Waren in der Ursprungsplanung aus November 2021 noch ein Hauptgebäude mit rund 212 Quadratmetern und ein Nebengebäude mit etwa 45 Quadratmetern vorgesehen, umfasst die neue Planung nun ein Hauptgebäude mit rund 74 Quadratmetern und ein Nebengebäude mit gut 15 Quadratmetern. Es stünde demnach also nur ein Drittel der ursprünglich geplanten Nutzfläche zur Verfügung. Die größten Abstriche müsste laut dieses neuen Vorschlags der Minigolfverein hinnehmen. Für ihn war in der ursprünglichen Planung ein eigener Raum (rund 52 Quadratmeter) samt eigener Toiletten vorgesehen. Diese gibt es im aktuellen Vorschlag nun gar nicht mehr.
Die ursprünglich sehr großzügig angelegten Toiletten für die Öffentlichkeit sind hingegen einer reduzierten Variante gewichen: Statt eines Damenbereichs mit zwei Kabinen und Vorraum und eines Herrenbereichs mit einer Kabine, zwei Urinalen und Vorraum (insgesamt fast 25 Quadratmeter), sollen hier nun eine Unisextoilette mit Waschbecken und ein weiterer Raum mit zwei Urinalen und Waschbecken entstehen – jeweils knapp 4,5 Quadratmeter umfassend. Geblieben ist die Planung für ein barrierefreies WC mit Waschbecken – dieses allerdings auf gut fünf statt fast 13 Quadratmetern.
Alles wird deutlich kleiner
Den größten Teil des Hauptgebäudes nehmen in der neuen Planung ein Raum für den Kiosk und ein Multifunktionsraum ein. Beide sind mit rund 21 Quadratmetern gleich groß. Der Kiosk soll in den öffentlichen Bereich ausgerichtet werden, um sowohl die Minigolfanlage als auch die Öffentlichkeit und den Ticketverkauf (für Taucher, SUP, externe Boote) abdecken zu können. Im Hauptgebäude sind außerdem Räume für Technik, Putzmittel und ein Mitarbeiter-WC angedacht. Davor soll es eine Terrasse geben, diese allerdings ohne Überdachung, dafür mit Sonnenschirmen.
Ausdrücklich nicht eingeplant ist die Infrastruktur für einen Imbiss, es soll jedoch die Möglichkeit geben, Speisen zu erwärmen. Ebenso sind eine separate Toilette für den Minigolfbereich sowie die Option auf ein Obergeschoss nicht mehr Teil des Vorhabens.
Auch das Nebengebäude, ein paar Meter neben dem Hauptgebäude, hat in der neuen Variante mit rund 15 Quadratmetern nur noch ein Drittel der Fläche (im Vergleich zur Ursprungsplanung) und soll als Lager dienen.
590.000 Euro Kosten statt 1,3 Millionen Euro
In fast dem gleichen Ausmaß, in dem die Größe reduziert wurde, sollen dafür aber auch die Kosten sinken. Geschätzt werden sie (inklusive Risikoaufschlag von 35 Prozent) auf rund 590.000 Euro ohne Planung und Erschließung. 592.000 Euro stehen dafür im Haushalt bereit.
Der Ausschuss für Gebäude und Digitalisierung stimmte der Planung am Dienstag bei einer Gegenstimme (WfW) zu. Beschlossen werden muss der Bau noch im Stadtrat, für Dienstag, 20. Juni, steht das Thema auf der Tagesordnung. Erst danach kann die Ausschreibung erfolgen.
Zu Beginn der Planung, im Jahr 2020, waren die Kosten für das Gebäude mit 450.000 Euro angesetzt worden, im Folgejahr wurde diese Zahl auf 880.000 Euro korrigiert und schließlich hatten Ausschreibeergebnisse aus dem Bausektor ergeben, das die Kosten wohl doch auf 1,3 Millionen ansteigen würden. Infolgedessen wurde die Verwaltung beauftragt, die neue, abgespeckte Planung zu erstellen.