Duisburg-Homberg. Der Deich in Duisburg-Homberg soll saniert werden. Nun gibt es Verzögerungen im Zeitplan. Wann das Projekt nun voraussichtlich starten soll.
Der Deich in Homberg soll saniert werden. Im November 2021 hat der Rat der Stadt Duisburg die Anpassung des rund 2,8 Kilometer langen Deichabschnitts vom Rheinpreußenhafen bis zum Pumpwerk im Rahmen einer Hochwasserschutzmaßnahme beschlossen. Als Grundlage dient der „Fahrplan Deichsanierung“, den das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Natur- und Verbraucherschutz 2014 festlegte. Die Stadt rechnet mit voraussichtlichen Gesamtkosten von 27.290.000 Euro.
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Nachdem die Plan- und Antragsunterlagen für die Deichsanierung sich zunächst im Planfeststellungsverfahren bei der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf befanden, bei der im Juni 2022 die öffentliche Anhörung erfolgte, läuft nun noch immer das Genehmigungsverfahren. Die für die Sanierung zuständigen Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) gehen davon aus, dass die Genehmigung „in den nächsten Wochen erteilt wird“, erklärt WBD-Sprecherin Silke Kersken. Die Genehmigung ist Voraussetzung für alle weiteren Maßnahmen, unter anderem für den Bau einer „Berme“.
Deichsanierung in Homberg: Tragfähiger Untergrund für eine Baustraße
Jetzt haben die WBD eine geplante Ausschreibung bekanntgemacht, in der von der „Vorabberme“ im Zusammenhang mit der Deichsanierung die Sprache ist. Was bedeutet das? „Eine Berme ist schlicht ein horizontaler Absatz in der Böschung des Deichs. Es wird Material hinter dem Deich aufgeschüttet, so dass die Steigerung der Böschung unterbrochen wird und somit ein horizontaler Absatz entsteht“, sagt Kersken. Dies biete laut der WBD-Sprecherin zwei Vorteile: Zum einen schaffen die WBD auf diese Weise einen tragfähigen Untergrund für die Baustraße, mit der sie sicherstellen, dass der Deich auch bei aufgeweichtem Boden mit schwerem Gerät erreichbar ist. „Die Baustraße ist bereits für die Voruntersuchung im Zuge der Ausführungsplanung, z.B. Baugrund- und Kampfmitteluntersuchung, notwendig, weshalb sie frühzeitig erstellt werden soll“, so Kersken.
Zum anderen werde so der Erddruck auf den Fuß des Deichs durch die Berme verringert, was die Standfestigkeit unmittelbar erhöhe. „Die Berme wird als Vorabberme bezeichnet, da sie zeitlich vorgezogen vor den übrigen Maßnahmen hergestellt werden soll.“ Erst nach dem Inkrafttreten des Planfeststellungsbeschluss durch die Bezirksregierung kann die Ausschreibung erfolgen. Es sei geplant, dass die Arbeiten im August starten und möglichst bis Ende Oktober, also vor Beginn der Hochwassersaison, abgeschlossen werden.
Deich in Duisburg-Homberg wird saniert: Verzögerung im Zeitplan
Da das Genehmigungsverfahren aufwändiger ist und länger dauert, als zum Zeitpunkt der Erstellung der Vorlage angenommen, komme es zur Verschiebung im Zeitplan. „Der Zeitplan wird sich aufgrund des aufwendigeren Genehmigungsprozesses verlängern“, sagt Kersken. Zusätzlich sei mittlerweile eine neue Kampfmittelverordnung in Kraft getreten - „die umfangreichere Untersuchungen und weitere Abstimmungen notwendig macht, so dass sich insgesamt der erforderliche Freigabeprozess langwieriger darstellt und erschwert wird.“ Ein belastbarer Zeitplan könne daher erst nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses und der Kampfmittelfreigabe erstellt werden.
Die WBD gehen aktuell davon aus, dass die Ausschreibung für die Deichsanierungsarbeiten Anfang 2026 erfolgen wird, die Arbeiten vor Ort könnten dann Mitte 2026 beginnen und Ende 2029 abgeschlossen werden. Zwar rechnen die WBD nach wie vor mit der Kostenprognose aus 2021, aber: „Die Fortschreibung und Konkretisierung der Kosten kann jedoch belastbar erst im Zuge der Ausführungsplanung nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses erfolgen.“