Duisburg-Homberg. Die Heinrich Bröker GmbH ist eine Institution in Homberg. Warum damals ein Schiff eine entscheidende Rolle für das Geschäft spielte.

Die Kunst, ein erfolgreiches Geschäft zu leiten, zu entwickeln und wetterfest für künftige Stürme zu machen, muss bei Familie Bröker oder Lachnit wohl im Blut liegen. Ohne findigen Geschäftssinn, kaufmännische Integrität und Ehrlichkeit im Umgang mit Kunden hätte Bröker es in den vergangenen fast 100 Jahren wohl nicht zum Edelstahlzentrum Duisburg gebracht.

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Letzteres ist der Name, der den zahlreichen Großkunden mittlerweile eher geläufig ist. Der Weg dorthin führte sogar einige Jahrzehnte lang über ein Schiff, mit dem der Industriehandel die Rheinschiffer mit alldem versorgt hat, was auf den langen Reisen so kaputtgehen kann. „Das Schiff haben wir schon lange nicht mehr, das Geschäft hat sich irgendwann nicht mehr gelohnt“, sagt Joachim Lachnit, Geschäftsführer des Edelstahl-Zentrums Duisburg der Heinrich Bröker GmbH aus Homberg, wie das Unternehmen vollständig heißt. Auch die Geschäftsräume an der Moerser Straße 29 sind heute zwar ein El Dorado für Bastler, Biker oder Oldtimer-Schrauber, die diese oder jene Spezialschraube suchen, aber sie sind nicht mehr das unternehmerische Standbein des Betriebes.

Edelstahl-Zentrum Duisburg: Laden in Homberg ist wichtig für Privatkunden

„Der Laden ist wichtig für unsere Privatkunden, damit sie zu uns kommen können und vor Ort einen Ansprechpartner haben“, erläutert der zweite Geschäftsführer Stephan Lachnit das System. Derselbe Name und die gut zwanzig Jahre Altersunterschied sind natürlich kein Zufall. Lachnit Junior ist der Sohn und seit gut elf Jahren mit an Bord. Wobei das anfänglich gar nicht so leicht war für den gelernten Mechatroniker, denn zu dem Zeitpunkt, an dem er seinen Techniker gemacht hat und voll durchstarten wollte, da war in der Firma schlichtweg kein Posten frei. Später eröffnete sich dann doch die Möglichkeit und nun geht das Edelstahl-Zentrum Duisburg topfit und gestärkt in die nächste Generation. Diesmal in direkter Linie. Als Bröker noch der Hauptname war, vererbte man mehrfach von Onkel zu Neffe.

Die „Edelstahl-Zentrum Duisburg Heinrich Bröker GmbH“ an der Moerser Straße in Homberg.
Die „Edelstahl-Zentrum Duisburg Heinrich Bröker GmbH“ an der Moerser Straße in Homberg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Aber das ist genauso Geschichte wie die maritime Vergangenheit. Heute gibt es neben dem Privatkundenbereich, der sich mit dem Verkauf von Edelstahlprodukten oder dem Vertrieb individuell angefertigter Handläufe für den Innen- und Außenbereich beschäftigt, den technischen Großhandel. „Wir sind Lieferant für mehrere Großbetriebe im industriellen Umland. Da geht es um DIN-und Normteile, Antriebstechnik und eben um alles, was schnell und zuverlässig geliefert werden muss“, erklärt der Senior.

Sehr großen Wert legt das Geschäftsführergespann auf den kontinuierlichen Kontakt und den persönlichen Umgang mit dem Kundenstamm, der sich ja nicht umsonst seit nunmehr fünf Generationen auf die Familie und die Mitarbeiter verlassen kann. Diesbezüglich erzählt Stephan Lachnit auch nur ganz nebenbei, dass der Vater einmal tatsächlich über Nacht in den Schwarzwald gefahren ist, um dort von einem Hersteller ein paar Spezialschrauben abzuholen, die ein Kunde für seine Maschine dringend gebraucht hat.

Familienbetrieb in Homberg: Alle Mitarbeiter haben einen technischen Hintergrund

Lorbeerkränze will dafür keiner der beiden. Das ist eben Kundenbindung und Commitment. Auch die Privatkundschaft darf und soll sogar die Geländer-Handläufe ordentlich und ausgiebig testen. „Wir haben unterschiedliche Durchmesser, schließlich haben die Menschen ja auch unterschiedlich große Hände“, erläutert Stephan Lachnit schlicht.

Ein El Dorado für Bastler, Biker oder Oldtimer-Schrauber: Das Edelstahl-Zentrum Duisburg in Homberg.
Ein El Dorado für Bastler, Biker oder Oldtimer-Schrauber: Das Edelstahl-Zentrum Duisburg in Homberg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Da mittlerweile alle Mitarbeiter einen technischen Hintergrund haben, setzt die Firma zunehmend auf individuelle Beratung und arbeitet mit einem Metallbaumeister zusammen, der die Kunden dann vor Ort berät und das gewünschte Stück anfertigt. Ob nun Privat- oder Großkunde, in dem Familienbetrieb wird jeder Kunde mit derselben Sorgfalt bedient. Und auch wenn man nur eine kleine Schraube fürs Fahrradschutzblech braucht, wird man im Ladenlokal an der Moerser Straße bestimmt fündig.