Duisburg-Homberg. Nach wie vor klagt Jörg Löhning über Probleme im Fußgängertunnel an der Augustastraße. Wie die Stadt Duisburg sich gegen die Vorwürfe wehrt.
Der Ärger reißt nicht ab. Nach wie vor klagt Jörg Löhning über massive Probleme im Fußgängertunnel an der Augustastraße 11 in Homberg. Mitten im Tunnel, der die Augustastraße mit der Parallelstraße verbindet, befindet sich der Hauseingang seines Elternhauses, seine Mutter lebt noch heute hier. Und: Der Tunnel selbst ist Eigentum der Stadt. Schon in der Vergangenheit hat Löhning mit dieser Redaktion immer wieder über die Problematik vor Ort gesprochen (wir berichteten).
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So kritisiert er unter anderem eine schlechte Beleuchtung, Schmutz und Dreck, Vandalismus und Drogengeschäfte, die im Tunnel abgewickelt werden sollen. Erst in der vergangenen Silvesternacht hätten Unbekannte einmal mehr Böller in die Briefkästen geschmissen, die dadurch erheblichen Schaden genommen hätten.
Tunnel in Homberg: Zahlreiche Schreiben an die Stadt Duisburg
In zahlreichen Schreiben an die Stadt hat Löhning bereits über die Probleme geklagt. In seinen Augen lässt die Stadtverwaltung ihm in Stich. Geändert hätte sich seiner Ansicht nach nichts. So gebe es beispielsweise hinsichtlich der Beleuchtung keinerlei Verbesserungen – „weder eine deutlich bessere Ausleuchtung mit mehr Leuchtmitteln, noch eine 24-Stunden-Schaltung“, erklärt er. Die von ihm schon lange geforderte Kameraüberwachung ist nach wie vor nicht umgesetzt, „regelmäßig“, so sagt er, werde die Passage als Urinal missbraucht. „Dies stellt für die Benutzer der Passage und die übrigen Bewohner eine gesundheitlich relevante Verschmutzungen dar“, ist er überzeugt. „Öffentliche Toiletten im Umfeld sind nicht vorhanden.“
Besonders kritisiert Löhning die mangelnde Kommunikation seitens der Stadtverwaltung. So habe er schon öfter Bürgeranträge für eine Veränderung gestellt, die „entweder vollständig ignoriert“ oder „wissentlich falsch beantwortet“ würden, behauptet er. Ein Vorwurf, den die Stadt vehement zurückweist. So beschäftige sich die Stadtverwaltung schon seit einigen Jahren mit der Problematik im Fußgängertunnel und den Hinweisen von Jörg Löhning, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Redaktion erklärt.
Stadt Duisburg weist Vorwürfe zum Schmuddel-Tunnel in Homberg zurück
„Sämtliche Hinweise und Fragen wurden jeweils unverzüglich an die zuständigen Fachbereiche weitergeleitet“, heißt es aus dem Rathaus. Darunter auch Eingaben von Löhning, die unter Paragraf 24 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) fallen. Dort heißt es wörtlich: „Jede Einwohnerin oder jeder Einwohner der Gemeinde, die oder der seit mindestens drei Monaten in der Gemeinde wohnt, hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen in Textform nach § 126b des Bürgerlichen Gesetzbuches mit Anregungen oder Beschwerden in Angelegenheiten der Gemeinde an den Rat oder die Bezirksvertretung zu wenden. Die Zuständigkeiten der Ausschüsse, der Bezirksvertretungen und des Bürgermeisters werden hierdurch nicht berührt. Die Erledigung von Anregungen und Beschwerden kann der Rat einem Ausschuss übertragen. Der Antragsteller ist über die Stellungnahme zu den Anregungen und Beschwerden zu unterrichten“.
Dies sei geschehen. „Der Petent hat in der Folge mehrere Antwortschreiben erhalten, nicht nur vom Stadtentwicklungsdezernat, sondern auch vom Bürgerreferat“, erklärt die Stadtsprecherin. Der Vorwurf, die Stadt hätte in der Vergangenheit nicht geantwortet, sei demnach „haltlos“. So sei die Stadtverwaltung sämtlichen Beschwerden nachgegangen, sofern es Missstände gab, die beseitigt werden konnten, sei dies zudem geschehen. Die Stadt nennt hier als Beispiel die Vermüllung, bei der sie Hinweise an die zuständigen Wirtschaftsbetriebe weiterleitet. „Das ist auch weiterhin so.“
Passage in Homberg: Duisburger Stadtverwaltung hat bereits vor Jahren ein Kaufangebot gemacht
So hätte die Stadtverwaltung Löhning auch zum Thema Kameraüberwachung geantwortet und informiert. Eine Maßnahme, die im Tunnel nicht umsetzbar ist. Datenschutzrechtliche Gründe erlauben die Überwachung an dieser Stelle nicht, erklärt die Sprecherin. Die Stadt ruft zudem in Erinnerung, dass es seitens der Verwaltung bereits 2020 ein Kaufangebot an Löhning gab. So hätte er die Möglichkeit, die Passage für rund 11.900 Euro zu kaufen – und somit selbst aktiv werden zu können. Ein Vorgehen, dass Löhning bereits in der Vergangenheit als „unfassbar“ kommentiert hat, er selbst möchte den Tunnel nicht haben, wirft der Stadt vor, sich vor der Verantwortung zu drücken.
„Vom Kaufangebot des städtischen Teils des Tunnels hat der Petent bisher keinen Gebrauch gemacht“, teilt auch die Stadtsprecherin mit. Löhning gibt nicht auf. Auch weiterhin möchte er für eine Verbesserung im Tunnel kämpfen. „Wir werden nur noch fertig gemacht und ruiniert. Einfach unglaublich.“