Friemersheim. Die Dahlingschule hat zwei neue Hochbeete gespendet bekommen. Warum die Aktion auch die Zukunft der Schüler mitbestimmen könnte.
Über die neuen wunderbar duftenden sattgrünen Köstlichkeiten freut sich nicht nur das Küchenteam der Dahlingschule, das sich für das vor Ort frisch gekochte Mittagessen schon seit 2018 aus dem großen Schulgarten bedient. Auch Schulleiter Wolfgang Peck und Biolehrer Christoph Wehling strahlen um die Wette beim Anblick der vielen Kräuter, die angesichts der warmen Temperaturen schon ungeduldig darauf warten, von den vielen fachkundigen und noch in der Lernphase befindlichen Händen eingepflanzt zu werden. Und das ab sofort ganz rückenschonend in zwei nagelneuen Hochbeeten.
Die wurden in der Holzwerkstatt der Duisburger Diakonie hergestellt und dürfen nun ihre Arbeit aufnehmen. „Wir sind sehr froh über die Kooperation mit der Diakonie, denn so können unsere Schülerinnen und Schüler lernen, wie unterschiedliche Arbeiten und Gewerke zusammenpassen und ineinandergreifen“, erklärt Wolfgang Peck und blickt stolz auf seine Garten-AG, die sich von den Profis von der Diakonie gerade wertvolle Tipps zur richtigen Pflege des hochgelegenen Kräutergartens geben lassen. Die Dahlingschule unterrichtet Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf und hat diesbezüglich auch ein ganz wachsames Auge darauf, dass ihre Schützlinge nach dem Abschluss eine für sie passende Ausbildungs- oder Beschäftigungsperspektive haben.
Möglichkeit für Duisburger Schüler geförderte Reha-Ausbildung zu machen
Dafür sind die Kooperationen, die die Schule unter anderem mit der Diakonie eingegangen ist, sehr wichtig. Denn: Wenn die Teilnehmer der Garten AG feststellen, dass sie Freude an der Natur und deren Gestaltung haben, dann besteht für sie nach dem Abschluss unter der Federführung der Agentur für Arbeit die Möglichkeit, im Diakoniewerk eine geförderte Reha-Ausbildung beispielsweise als Fachpraktikant im Gartenbau oder als Gärtner zu machen.
Gleiches gilt für den Themenbereich der Holzbearbeitung. Hier können die jungen Erwachsenen sich zum Fachpraktiker für Holzbearbeitung oder zum Holz-Werker ausbilden lassen. Einer, der diesen Weg schon ein Stück weit erfolgreich gegangen ist, darf heute seine alte Schule noch einmal besuchen und seinen jüngeren Mitschülern zeigen, was er im vergangenen Jahr schon alles gelernt hat.
Ehemaliger Schüler macht seine Ausbildung bei der Diakonie Duisburg
Timmy Weber ist nämlich mittlerweile Auszubildender bei der Diakonie und erntet von seinen ehemaligen Lehrern Christoph Wehling und Holger Bohr sehr viel Lob für seinen ehrgeizigen und gelungenen Start ins Berufsleben. „Es ist eine Freude zu sehen, wie routiniert und verantwortungsvoll Tim seinen Job macht“, freut sich Holger Bohr, betont aber auch, dass der junge Mann kein Einzelfall an der Schule ist, denn alle Absolventen des letzten Jahrgangs haben eine Anschlussbeschäftigung gefunden.
KAoA kürzelt die Initiative des Schulministeriums etwas gestelzt das Projekt: „Kein Abschluss ohne Anschluss“, das natürlich auch für Förderschulen gilt und eben unter anderem diese Früchte tragen kann. Auch, wenn der letzte Schultag für den einen oder anderen Teilnehmer der Garten-AG vielleicht noch recht weit entfernt scheint, so hatten sowohl Schüler, als auch Lehrer und Pädagogen sehr viel Freude an den neuen Hochbeeten und werden in den kommenden Wochen sicherlich mit Spannung verfolgen, wie die Kräuterpracht wächst und gedeiht – und schmeckt, denn schließlich soll hier der grüne Daumen nicht nur für die Optik, sondern auch für den Gaumen wertvolle Dienste leisten.