Rheinhausen. Der Schweizer Kurt Lätsch radelte 1700 Kilometer von der Schweiz bis nach Rheinhausen. Hier gab es ein besonderes Wiedersehen.
Da stand er und die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben. Mehrere hundert Kilometer war Kurt Lätsch von der Schweiz zur Gaststätte Rheinhausener Treff geradelt, um seinen Freund Michael Kreye (58) zu überraschen. Und der war nicht da. Dachte der 55-Jährige. Aber der Wirt hatte seinen Schweizer „Kumpel“ längst erspäht und freute sich riesig. Die Überraschung war gelungen. Die beiden Freunde konnten nach Jahren in Duisburg ihr Wiedersehen feiern.
18 Jahre hat der gelernte Metzger Kreye in der Schweiz gearbeitet. Zunächst, um einen Schlachthof mit aufzubauen. Zehn Jahre lebte er in St. Gallen, später arbeitete er in anderen Branchen in der Nähe von Zürich. „Da haben wir uns getroffen. Kurt, der Eigenbrötler und ich, der Kasperkopp“, erzählt Kreye. Der Schweizer sei von allen Kollegen in dem Getränkehandel, in dem alle arbeiteten, immer als schwierig dargestellt worden, aber die beiden unterschiedlichen Charaktere verstanden sich prächtig, sind seid der Zeit dicke Freunde.
Immer schön den Rhein entlang
„Kurt hat immer gesagt, irgendwann besuch ich dich mit dem Velo“, erzählt der Rheinhauser Wirt. Aber, wann das sein würde, hat er nie verraten. Dann hat er sich tatsächlich am 25. Mai auf den Weg gemacht, immer am Verlauf des Rheins entlang und stand am Montag, 13. Juni, plötzlich vor der Türe. „Ich hab’ hier eine ganz tolle Truppe. Meine Mitarbeiter haben mich sofort gehen lassen, damit ich mit meiner Freundin Katrin und Kurt die Zeit verbringen kann“, sagt der Wirt ganz stolz.
Als Dieter, Stammgast im Rheinhausener Treff, dem Schweizer ganz spontan ein Bier ausgibt, ist Kurt völlig überwältigt. „So was gibt es in der Schweiz nicht, dass ein Wildfremder einem Gast ein Bier ausgibt.“ Schöne Erinnerungen, die der 55-Jährige mit zurück in die Heimat nimmt. Zusammen haben sich Michael, Katrin und Kurt erst einmal ein leckeres Essen im Hafensturm gegönnt. Auch Venlo haben die Drei besucht und gemeinsam die Zeit genossen.
50 bis 80 Kilometer pro Tag mit dem Fahrrad zurückgelegt
Deutlich schlanker ist Kurt auf der Tour geworden. 50 bis 80 Kilometer pro Tag hatte er sich vorgenommen, manchmal aber auch gleich zwei Tagestouren auf einen Tag gelegt. Und das mit einem ganz normalen Fahrrad – ohne Elektromotor. „Du weischt schon, dass es angstrengend isch“, hatte Kurt seinem Freund in bestem Schwyzerdütsch gestanden.
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Von Duisburg aus hat sich Kurt wieder aufs Rad geschwungen, Richtung Amsterdam. Er will noch durch die Niederlande cruisen, um in seinem langen Urlaub möglichst viele neue Eindrücke zu bekommen. 400 Kilometer sollen es noch werden. Dann geht es mit der Bahn zurück in die Schweiz. Mit großer Freude im Herzen über so ein herzliches Wiedersehen mit seinem besten Freund Michael.