Duisburg-Homberg. Die Karnevalsfamilie Homberg ließ sich das Feiern auch nach Aschermittwoch nicht verbieten. So lief das große Jeckival im PCC Stadion in Homberg.
Im Mai das Karnevalskostüm statt den Badeanzug herausholen? Den rot-weißen Vereinsschal umhängen oder Hawaii-Kette tragen? Das Abenteuer begann für manchen Karnevalisten am Samstag am heimischen Kleiderschrank. Die Wahl fiel aber nicht allzu schwer, denn die Jecken hatten eine Mission: Sie machten sich auf den Weg zum Feiern ins Hochheider PCC-Stadion an der Rheindeichstraße. Hier lud die 1936 gegründete Karnevalsfamilie Homberg erstmals zum großen Jeckival ein.
„Wir feiern das Jeckival als Ersatz für Saalsitzungen, die wegen Corona während der Session nicht möglich waren“, erklärte Marcel Straub, Präsident der Karnevalsfamilie Homberg und Initiator des jecken Festivals. Straub ist seit 15 Jahren Vereinsmitglied und tanzt hobbymäßig im Männerballett der Karnevalsfamilie. Erneut alles ausfallen lassen? „Undenkbar“, sagte der 46-Jährige. Zu sehr haben die 155 zwischen fünf und 90 Jahre alten Mitglieder der Karnevalsfamilie die Geselligkeit vermisst.
Am Aschermittwoch ist nicht alles vorbei
Im August und damit weit vorm offiziellen Ende der Karnevalssession am Aschermittwoch im März hatte die Karnevalsfamilie die Idee, trotz aller Umstände Karneval zu feiern. Das Fest sollte ein ähnliches Format haben wie die 1200 Besucher starken Prunksitzungen in der Glückauf-Halle. Vier Wochen lang reservierte sich die Karnevalsfamilie mit den Kölner Kult-Karnevalbands „Die Höhner“ und „Paveier“ echte Karnevalsgrößen – „und wir haben sie bekommen“, freute sich Straub.
Viele Sicherheitsauflagen waren einzuhalten. Dazu zählte die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes und der Einsatz von Sicherheitskräften für Einlasskontrollen. Das Ergebnis aller Planungen? Großartig. Straub blickte stolz Richtung des vollen PCC-Stadions mit dem Stehbereich vor der Bühne auf der Rasenfläche sowie der Tribüne. Hier wurde am Samstag sieben Stunden lang unter freiem Himmel gefeiert.
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Fans der Band nahmen teils weite Anreise in Kauf
1000 Eintrittskarten wurden vorab verkauft, nicht so viele, wie angesichts des hochkarätigen Programms erhofft. „Vielerorts gibt es wieder Veranstaltungen, sodass man wählen kann, was man macht“, fand Straub. Möglicherweise lag es daran, dass Brauchtumsfeiern außerhalb der Session kritisch gesehen werden: „Das haben wir aber nicht beobachtet. Die Freude ist groß, auch bei unseren befreundeten Karnevalsvereinen und den teils weit gereisten Fans der Bands“, sagte Straubs Vereinskollege Rolf.
Ausgelassen begann das Jeckival mit vielumjubelten Auftritten der Tanzgarden der Karnevalsfamilie, den „Daylight Kids“, den „Daylight Stars“ und den „Galaxy Dancers“. Musikalisch unterstützt wurden sie von den „Funky Marys“ als waschechte „Mädche vum Rhing“, der Grevenbroicher Band „Rabaue“, den „Swinging Funfars“ mit Bigband-Sound voller mitreißender Posaunen- und Saxophonklänge und dem Kölner Sänger Philipp Godart. Als dann am Abend „Die Höhner“ und „Paveier“ auftraten, herrschte eine magisch-zusammenhaltende Stimmung im Stadion, und Duisburg stand den Karnevalshochburgen in nichts nach – echte Fründe eben, e levve lang.
>>> Jecker Zuwachs gesucht <<<
Die Karnevalsfamilie Homberg sucht jederzeit neue karnevalsbegeisterte Mitglieder jeden Alters, die Freude am gemeinsamen Feiern oder am Tanzen in den Garden haben. Weitere Informationen zur Karnevalsfamilie, zu Trainingszeiten der Garden und des Männerballetts, gemeinsamen Festen sowie Kontaktmöglichkeiten gibt es unter www.karnevalsfamilie.de oder auf der Facebook-Seite „Karnevalsfamilie Homberg“.