Duisburg-Rheinhausen. Mit einer „lebendigen Ausstellung“ begeht Bahtalo aus Duisburg die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Es gab Musik, Tanz und Aufführungen.

Die Internationale Kinderbühne Bahtalo an der Green Gesamtschule am Körnerplatz in Duisburg beteiligt sich an den Wochen gegen Rassismus mit einer „lebendigen Ausstellung“ in der Fußgängerzone Rheinhausen. Am vergangenen Donnerstag gab es ein buntes Programm aus Tanz, Musik und Aufführungen. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 findet vom 14. bis 27. März statt.

Ausstellung in der Fußgängerzone von Rheinhausen

„Zuerst hatte die Bahtalo-Kunstwerkstatt angekündigt, sich zu beteiligen. Dann haben wir von der Kinderbühne uns angeschlossen“, berichtet Projektleiterin Annegret Keller-Steegmann. Das Programm für die „lebendige Ausstellung“ habe man dann innerhalb von zwei Wochen geplant. „Wir wollten das auf einem zentralen Platz machen. Aber es war nicht die beste Idee, mit den Kindern zum König-Heinrich-Platz zu fahren“, so Keller-Steegmann weiter. „Deswegen haben wir uns dafür entschieden, das hier in der Friedrich-Alfred-Straße vor unserem neuen Ladenlokal zu machen.“

In den neuen Laden an der Friedrich-Alfred-Straße 72 ist die Bahtalo-Kunstwerkstatt erst vor kurzem eingezogen, erzählt Kornelia Kerth-Jahn, Projektleiterin und Gestalterin. Auch dekoriert wurde der Laden bereits. Wie mit der Postkarten-Aktion „Wann ist zu Hause“: Die Karten wurden von Kindern und Jugendlichen geschrieben. Einer schreibt: „Ich bin zuhause, wenn ich mich wohl fühle bei einer Person oder an einem Ort.“

Kinder in Duisburg sollen ihr Potenzial zeigen können

Der Slogan von Bahtalo und auch der „lebendigen Ausstellung“ – „Jedes Kind ist eine Hoffnung“ – hängt ebenfalls bereits im Schaufenster. „Wir wollen zeigen, dass das Zusammenleben mit Kindern von vier verschiedenen Kontinenten schön ist. Die Kinder sind stolz darauf, Weltbürger zu sein“, erklärt Keller-Steegmann. „Hier sind ja auch viele Flüchtlingskinder bei uns.“

Auch viele Roma sind bei Bahtalo, die Erfahrungen mit Rassismus machen mussten. „In diesem Kontext wurde Bahtalo 2013 gegründet“, sagt die Projektleiterin. „Damals, als wir mit den Kindern durch die Stadt gelaufen sind, haben alle Leute schnell ihre Taschen an sich geklammert.“ Der Name Bahtalo bedeutet in der Sprache der Roma „Hoffnung und Freude“.

Wichtig ist es ihnen, dass die Kinder hier ihr Potenzial zeigen können. „Wir wollen mit den Kindern was auf die Beine stellen und wollen ihnen Räume öffnen, damit sie sich zeigen können“, sagt Keller-Steegmann, die bei Bahtalo besonders Projekte mit Musik und Kompositionen betreut.

Wanderausstellung kommt wieder nach Rheinhausen

Aktuell sind 60 Kinder und 30 Jugendliche bei Bahtalo. Die Kinderbühne arbeitet gerade an dem Stück „Tausend und ein Traum“. Dafür wurde ein Kamel aus Pappmaché gebastelt, das nun ebenfalls im Ladenlokal steht und am Eingang die Besucher begrüßt.

„Die Jugendbühne ist ja getrennt von der Kinderbühne“, sagt Annegret Keller-Steegmann. „Viele der Großen sind schon lange bei uns. Da sieht man, was aus ihnen geworden ist. Die meisten gehen jetzt in die Oberstufe und sind verantwortungsbewusste Jugendliche geworden.“ Das sehe man auch im Umgang mit den kleineren Kindern. „Sie geben etwas von dem zurück, was sie hier erfahren haben.“

Im Laden hängt auch noch das Plakat der Wanderausstellung „Denkraum“. „Das ist eine Ausstellung gegen Rassismus, die im vergangenen Jahr bei uns war“, erklärt Kornelia Kerth-Jahn. Vergangene Woche war diese in Krefeld zu Besuch. „Und im Mai kommt sie wieder nach Duisburg auf den Erlinghagenplatz.“