Duisburg-Homberg. Trotz Warnung nach dem Störfall bei Venator wurde das Impfen am Bürgermeister-Wendel-Platz nicht abgebrochen. So erklärt es die Stadt Duisburg.

  • Bei einem Störfall beim Chemiehersteller Venator in Duisburg ist am Samstag Schwefeldioxid ausgetreten. Daraufhin heulten die Sirenen in Homberg.
  • Auch die Stadt Duisburg warnte die Bevölkerung über verschiedene Kanäle. Anwohner, unter anderem in Alt-Homberg, sollten Fenster und Türen geschlossen halten.
  • Die Corona-Impfungen am Bürgermeister-Wendel-Platz liefen trotzdem weiter. Die Stadt Duisburg erklärt, wie es zu dieser Entscheidung kam.

Nach dem Zwischenfall beim Chemiehersteller Venator in Duisburg, bei dem am Samstag nach einer Störung Schwefeldioxid ausgetreten ist, wurde die Corona-Impfaktion am Bürgermeister-Wendel-Platz in Homberg trotz Warnung für diesen Bereich nicht abgebrochen. Das bestätigt die Stadt auf Anfrage der Redaktion. Auf dem Platz wird täglich von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr in einem Zelt geimpft.

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Als am Samstag gegen 15.50 Uhr die Sirenen in Homberg heulten, waren Anwohner in Homberg und dem Umkreis von zweieinhalb Kilometern aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen. Die Ansage des Gefahrentelefons der Stadt erklärte zudem zunächst, dass Anwohner in den Bereichen Alt-Homberg, Bergheim, Hochemmerich, Hochheide, Kasslerfeld, Laar, Neuenkamp und Ruhrort sich „sofort“ in geschlossene Räume begeben sollen. Auch über die Warnapp Nina veröffentlichte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) eine Warnung, die zunächst für weite Teile Duisburgs galt.

Nach Chemieunfall: Stadt Duisburg warnt auf Twitter vor Gefahr in Alt-Homberg

Die Stadt Duisburg informierte unter anderem über das soziale Netzwerk Twitter über den Vorfall. Dort hieß es in einem Beitrag um 17.11 Uhr, also mehr als eine Stunde nachdem die Sirenen warnten: „ Wir können für alle Stadtteile südlich des Chemiewerks bereits Entwarnung geben. Im Norden laufen aktuell noch Messungen. Definitiv betroffen sind aktuell Alt-Homberg, Ruhrort und Kasslerfeld.“

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Einfluss auf die Impfaktion am Impfzelt in Alt-Homberg, rund 1,6 Kilometer Luftlinie vom Chemiehersteller entfernt, hatte die Warnung dennoch nicht. „Es wurde direkt nach Bekanntwerden und auch während der Dauer des Schadensereignisses Kontakt mit der Feuerwehr/Leitstelle gehalten“, erklärt ein Sprecher der Stadtverwaltung. „Da sich die Schadstoffwolke jedoch nicht in Richtung des Bürgermeister-Wendel-Platzes bewegte, konnte die Impfung fortgesetzt werden.“

Stadt Duisburg versichert: Keine Gefahr am Bürgermeister-Wendel-Platz

Bei einem Störfall in einem Duisburger Störfallbetrieb sei das erste Vorgehen immer gleich, erklärt die Stadt weiter. „Sofern die Warnung der Bevölkerung notwendig ist, wird ein vorbereiteter Ablauf durch die Leitstelle der Feuerwehr initiiert. Hierbei kommt es unter anderem zum Sirenenalarm in einem Umkreis von 2,5 Kilometern um den Störfallbetrieb.“ Die Medien sowie die Warnapp Nina werden dann ebenfalls über den Störfall informiert. Dadurch könnten auch Bereiche gewarnt werden, welche objektiv nicht betroffen sind. „In Abhängigkeit vom Schadensereignis und von den äußeren Bedingungen wird der zu warnende Bereich schnellstmöglich angepasst, also erweitert oder auch verringert.“

Das Impfzelt am Bürgermeister-Wendel-Platz in Duisburg-Homberg. Am Samstag (27. November) wurden hier 539 Impfungen verabreicht.
Das Impfzelt am Bürgermeister-Wendel-Platz in Duisburg-Homberg. Am Samstag (27. November) wurden hier 539 Impfungen verabreicht. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Im konkreten Fall bedeutet das: Am Bürgermeister-Wendel-Platz bestand während des Ereignisses laut Stadt „zu keiner Zeit“ eine Gefahr für die Menschen vor Ort. „Sofern die Wolke ansatzweise die Richtung geändert hätte, wären sofort entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden“, so der Sprecher. Am Samstag wurden laut Stadtangaben insgesamt 539 Impfungen am betroffenen Ort verabreicht. Wie viele Leute sich zum Zeitpunkt des Vorfalls vor und im Impfzelt befanden, ließe sich nicht beziffern.