Duisburg-Baerl. Das DRK-Familienbildungswerk lud zum Waldbaden in den Baerler Busch. Fitness- und Entspannungstrainerin Sabine Schmidt leitete die Gruppe an.
„Ganz viel Entspannung, ganz viel Natur.“ Das ist – etwas vereinfacht zusammengefasst – Waldbaden. Genau das durften am Samstagvormittag sechs Frauen und zwei Männer im Baerler Busch erleben. Sie hatten sich für den dreistündigen Ausflug beim DRK-Familienbildungswerk Duisburg angemeldet. Geleitet wurde er von Sabine Schmidt aus Moers. Sie ist ausgebildete Fitness- und Entspannungstrainerin aus Moers und führt die Menschen regelmäßig zur Entspannung in den Wald.
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Das Waldbaden ist geprägt von Meditationen, Atem- und Wahrnehmungsübungen und soll so Abstand vom stressigen Alltag schaffen. „Es geht darum, die Natur wahrzunehmen und achtsamer durch den Wald zu gehen“, sagt Sabine Schmidt. Denn erst beim langsamen Waldlaufen erkennt man die wirkliche Vielfalt des Waldes und die kleinen schönen Dinge, die er bereithält.
Waldbaden in Duisburg: Den Geruch und die Geräusche des Waldes aufnehmen
Beim Waldbaden könne man mit allen Sinnen in die Atmosphäre des Waldes eintauchen. Dazu gehöre auch seinen Geruch und seine Geräusche aufzunehmen. Genauso spielen Berührungen eine Rolle. Wer wollte, konnte dafür sogar einen Baum umarmen. Aber das muss gar nicht sein, sagt Sabine Schmidt. „Es kommt auf die Berührung der Rinde an, die man fühlen und riechen kann.“
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Schon gleich zu Beginn des Waldbadens machte sie die Teilnehmer auf die Augen der Buchen aufmerksam. Denn immer dann, wenn eine Buche einen Ast am Stamm verliert, bildet sich eine Art Augenbraue über der kreisrunden Stelle, aus der der Ast einmal gewachsen ist. „Darum werden die Buchen auch die Augen des Waldes genannt.“
Waldbaden im Baerler Busch: Viele Achtsamkeitsübungen gehören dazu
Immer tiefer ging es vom Parkplatz an der Buchenallee in Baerl in den Wald hinein. Bei ruhigem Schritt konnten die Teilnehmer den Wald erleben. Regelmäßig wurde Halt gemacht eingelegt – etwa für Achtsamkeitsübungen. Mit geschlossenen Augen sollten die Teilnehmer den Wald spüren und sich in ihn hineinversetzen, ein Teil von ihm werden.
Inmitten des Baerler Busches fiel das bei leichtem Sonnenschein einfach. Auf vielen Gesichtern war die Entspannung förmlich zu sehen. „Es tut einfach der Seele gut und ist sehr entspannend“, findet Gerlinde Sturzbecher, die bereits zum dritten Mal beim Waldbaden mit Sabine Schmidt dabei ist. Früher sei sie mit ihrem Ehemann regelmäßig wandern gewesen, aber beim Waldbaden könne sie den Wald noch viel bewusster wahrnehmen.
Waldbaden in Duisburg: In Japan ist es Teil des Gesundheitssystems
In Deutschland ist das Waldbaden noch nicht weit verbreitet. In Japan ist es laut Sabine Schmidt unter dem Namen Shinrin Yoku Teil des Gesundheitssystems. „Es ist in den 80er-Jahren dort aufgekommen. Dabei hat sich gezeigt, dass es eine unheimlich positive Wirkung auf die Gesundheit hat.“ So sinken schon bei einem Spaziergang im Wald Stresshormone und Blutdruck.
„Bäume produzieren ätherische Öle, die sogenannte Terpene enthalten. Sie stärken unsere Immunzellen, wenn wir Waldluft atmen. Die Wirkung kann tagelang anhalten.“ In Japan wird darum das Waldbaden sogar therapeutisch verordnet, etwa bei der Diagnose „Burnout“. Aber auch um einfach nur Stress und Alltag zu verlassen, ist das Waldbaden willkommen.
>>> WALDBADEN IN DUISBURG – MEHR INFOS ZUM DRK-ANGEBOT
- Das Waldbaden unter der Leitung von Sabine Schmidt ist fester Bestandteil des DRK-Fachbereichs „KulTour – Waldwelten“. Pro Halbjahr wird die Veranstaltung mindestens einmal vom DRK angeboten.
- Wer sich für das Waldbaden interessiert, meldet sich gern beim DRK-Familienbildungswerk: 0203305470. Bei positiver Resonanz gibt es sicherlich die Möglichkeit, einen zusätzlichen Termin anzubieten. Zu den „Waldwelten“ gehören neben dem Waldbaden auch Waldgänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
- Weitere Informationen gibt es unter: www.bildungswerke-drk.de. Darüber hinaus hat Sabine Schmidt eine eigene Internetseite: www.herzbiene.de.