Duisburg-Rheinhausen. Beim Rangieren auf dem Seitenstreifen werden immer wieder Bäume umgefahren. Duisburg kapituliert. Nachpflanzungen gibt es nicht mehr.

Immer wieder wird von besorgten Bürger darauf hingewiesen, dass im Hafenareal Grünflächen dem Schwerlastverkehr zum Opfer fallen. Wiesen verwandeln sich in zerfurchte Matschflächen, Bäume knicken ab. Die CDU wollte es genau wissen und hat nachgezählt. „Stamm für Stamm hat sich der Bestand im eh schon stark versiegelten Logistikstandort „Logport1“ um 42 Bäume verringert“, resümiert CDU-Fraktionschef Ferdi Seidelt nach einem Rundgang.

Entweder sahen sie dort in leere Pflanzgruben oder nur noch auf mickrige Stümpfe. „Ein akzeptabler Baumbestand wie auf der Antwerpener Straße ist für das große Gewerbegebiet eher die Ausnahme“, hieß es in einer Anfrage, die die CDU bereits in der Oktobersitzung der Bezirksvertretung gestellt hat.

Die Antwort der Verwaltung ist jetzt dem Protokoll beigefügt und die hält Seidelt für „einfach nur peinlich ohne Ende“. Im Grunde hat die Verwaltung vor den Lkw kapituliert. „Aufgrund der Vielzahl der umgefahrenen Bäume wird zurzeit nicht mehr nachgepflanzt“, heißt es in der Antwort der Unteren Landschaftsbehörde lapidar.

Baumschutz ist schwierig

„Ein Schutz vor Beschädigungen bzw. Karambolagen ist bei Lkw-Verkehr schwierig. Dieser müsste sehr stabil ausgeführt sein. Auf den kleinen Baumstandorten ist ein solcher Schutz kaum herstellbar.“ Hier meldet Seidelt bereits leise Zweifel an, denn woanders funktioniere es. Im eng begrenzten Raum, so die Stadt, würden die Einbauten ein Ausdehnen der Wurzeln noch stärker hemmen. Ein effektiverer Schutz würde deutlich mehr Raum beanspruchen, der dann zu Lasten des Parkraums ginge. Ohne eine grundsätzliche Veränderung der Verkehrssituation dort seien Nachpflanzungen aus fachlicher Sicht sinnlos.

Hier stand einmal ein Baum. An 42 Stellen sieht es im Logport so ähnlich aus.  
Hier stand einmal ein Baum. An 42 Stellen sieht es im Logport so ähnlich aus.   © Seidelt

Die Laster fahren rückwärts auf den Standstreifen. Berührt die hintere Achse den Bordstein, halten die Fahrer. Der Hänger hat dann aber schon den Jungbaum getroffen, lautet die Erklärung. „Diese werden dadurch entwurzelt oder zumindest am Stamm stark geschädigt.“ Wenn ein Fahrer beobachtet wird, der einen Baum umfährt, würden diese auch in Regress genommen. „Dies ist aber so gut wie nie der Fall.“

Keine Begrünungsoffensive

Seidelt hatte in der Anfrage auf die wichtige Funktion von Bäumen im Hinblick auf die Absenkung der Temperatur und die Lärmminderung hingewiesen. In den Zeiten des weltweiten Klimawandels sei jeder Baum wichtig. Deshalb wollte er auch wissen, ob es Überlegungen gibt, das Logport-Areal, das das Rheinhauser Stadtklima mitprägt, „durch eine Begrünungsoffensive wertvoller und von der Aufenthaltsqualität attraktiver zu gestalten?“

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenHierzu seien keine konkreten Planungen bekannt, lautet die Antwort der Fachverwaltung.