Duisburg-Homberg. Der Weiße Riese an der Ottostraße 24-30 soll bald abgerissen werden. Mehrfach ist der Termin verschoben worden, die Kosten sind explodiert.

Man nennt den Weißen Riesen an der Ottostraße 24-30 auch den größten Taubenschlag der Republik. Mit diesem Superlativ ist auch gleich eins der Probleme benannt, das zur Kostensteigerung und Zeitverzögerung führte. Der Wohnturm mit 320 Wohnungen hätte schon in diesem Herbst fallen sollen. Neben der Entsorgung von tonnenweise Taubenkot führte auch eine aufwändige Asbestentsorgung zur Kostenexplosion. Die Sprengung schlägt nach jüngster Kalkulation mit 9,45 Millionen statt der ursprünglich geplanten einen Million Euro zu Buche.

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass sich die Sprengung des seit über eineinhalb Jahrzehnten leerstehenden Hochhauses, verzögert. Einen genauen Termin kann die Stadt noch nicht nennen, gibt in einer Pressemitteilung aber den Zeitraum Ende erstes Quartal, Anfang zweites Quartal 2021 an, also grob März, April.

Die Vorbereitungen für die Sprengung des zweiten Weißen Riesen laufen

Die Vorbereitungen zur Sprengung des zweiten Weißen Riesen laufen jedenfalls auf Hochtouren, heißt es. Der erste Riese war im März 2019 abgerissen worden. In wenigen Augenblicken verwandelte sich das 20 Etagen hohe Gebäude in 48.000 Tonnen Schutt.

Da die Hochheider Hochhäuser bautechnisch nicht identisch sind, muss die Planung der Sprengung auch dieses Mal wieder detailliert vorbereitet werden. Zur exakten Bemessung der benötigten Sprengstoffmenge werden nicht nur Betonproben auf ihre Druckfestigkeit im Labor analysiert, sondern auch Probesprengungen erforderlich. Diese erfolgten am gestrigen Dienstag. Dabei wurden in den Untergeschossen des Gebäudes statisch irrelevante Wände angesprengt. Aus den Ergebnissen können die idealen Ladungs-Wirkungs-Verhältnisse abgeleitet und die Verteilung sowie die Mengen der benötigten Sprengstellen für die eigentliche Abbruchsprengung bestimmt werden.

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenNeben der Probesprengung in den Untergeschossen wurde eine neue alternative Form der Staubreduktion getestet. Dazu wurden auf dem Baustellengelände zwei Wasserbecken mit jeweils etwa 3 Kubikmetern Wasser mitgesprengt. Mit diesem Verfahren soll die Staubentwicklung gegenüber der ersten Sprengung reduziert werden. Die Probesprengung im Außenbereich war deutlich hörbar. Sie wurde im Außenbereich zudem mittels Filmaufnahmen dokumentiert.