Duisburg-Rheinhausen. Das 1. Akkordeonorchester Rheinhausen 1950 lud anlässlich des 70. Jahrestages zum Doppel-Auftritt. Es gab zwei Konzerte mit Lieblingsmelodien.

Seit 70 Jahren besteht das 1. Akkordeonorchester Rheinhausen 1950. Es wurde von Andreas Minissini gegründet und bis Ende 1960 von ihm dirigiert. Der runde Geburtstag war Grund genug für die mehr als 20 aktiven Musiker, ein großes Jubiläumskonzert direkt mit zweifachem Auftritt in der Rheinhausen-Halle zu spielen.

Doch war diese Rotation eher den Corona-Regeln geschuldet, denn nur knapp 200 Zuschauer waren pro Konzert zugelassen. So gab es eine Vorstellung um 15 und eine um 18 Uhr. Bei der Abendveranstaltung hatten sich noch etwa 140 Besucher eingefunden, die dieses Wunschkonzert erleben wollten, während die erste Aufführung nahezu ausverkauft war.

„Die Zuschauer konnten vorher ihre Lieblingstitel online oder schriftlich aus 61 Liedern auswählen“, erklärt Norbert Schneider, Vorsitzender und musikalischer Leiter des Orchesters. Siegertitel der Vorauswahl waren „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss Sohn von 1867, bei dem die Zuschauer vom Walzer-Rhythmus getragen ins Schunkeln kamen, aber auch ein eher rockiges „ABBA-best-of“, das zum Mitwippen bewegte.

Die Rheinhauser Nachwuchsmusiker spielten „Dance Monkey“

Da das Jugendensemble nicht zu lange im Abendprogramm spielen sollte, wurde sein Auftritt an den Beginn des zweiten Konzerts gestellt. „Es war super, dass ihr so lange durchgehalten habt“, lobte Schneider denn auch die sechs jungen Nachwuchsmusiker, die zwischen zwölf und 16 Jahre alt sind. Diese hauten richtig in die Tasten bei dem Stück „Dance Monkey“, während im Hintergrund Minions über die Leinwand flimmerten. Genauso sicher waren die jungen Musiker bei der Darbietung des Latino-Stückes „La Libertad“ von Alvaro Soler.

So schwer ist das Leichte. Volle Konzentration bei den Musikern.
So schwer ist das Leichte. Volle Konzentration bei den Musikern. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Gemeinsam mit den Routiniers spielte das Jugendakkordeonensemble dann den Welthit „Sing Halleluja“ von Dr. Alban. „Sie müssen wissen, dieser Mann ist Zahnarzt gewesen“, informierte Dirigent Schneider das Publikum. Und vielleicht dachte manch ein Zuschauer bei diesen tanzbaren Rhythmen an einen guten Ausgang einer bevorstehenden Zahnbehandlung.

Auch Beethoven gehörte zum Programm - ebenso wie Boney M.

Einem weiteren Jubilar erwiesen die Akkordeonspieler die Ehre bei der Interpretation des Stückes „Seven Songs of Joy“, das aus dem Motiv aus Ludwig van Beethovens fünfter Symphonie besteht. Allerdings entwickelte das 20-köpfige Orchester daraus sieben Variationen, die geschickt als eher aufbrausendes Medley zusammengesetzt waren.

Weiteres Highlight: das Medley über Boney M., Sing- und Tanzcombo der frühen 80er. Mitreißend spielten die Musiker Sequenzen aus den Liedern „Daddy Cool“, „Sunny“ und „Belfast“. Zum Schluss gab es noch das Beste aus „Starlight Express“ zu hören, sowie einen musikalischen Querschnitt aus den „Fluch der Karibik“-Filmen mit Jonny Depp. Als Zugabe brachte das Orchester mit dem Steigermarsch das Publikum zum Mitsummen.