Duisburg-Rheinhausen. Die Sternwarte in Duisburg- Rheinhausen öffnete zum Astronomietag und versetzte Besucher in Staunen. Denn Astronomie beeinflusst unseren Alltag.

Die Rudolf-Römer-Sternwarte, die einzige Sternwarte in Duisburg, öffnete am Wochenende ihre Türen zum Astronomietag. Dabei staunten die Besucher darüber, was am Himmel über Rheinhausen so alles los ist. Und darüber, dass man sogar einen Fernrohr-Führerschein machen kann.

Als Teil eines Universums, in dem mehr als 100 Milliarden Sonnen, zehn Trilliarden Sterne und das 40 Lichtjahre entfernte Sternsystem Trappist-1 mit sieben erdähnlichen Planeten existieren, gibt es Unglaubliches zu entdecken. Die engagierten Macher der Sternwarte können eine Menge Spannendes darüber erzählen.

Der Blick zu den Sternen über Rheinhausen ist auch mit Mundschutz möglich

„Eigentlich sollte der bundesweite Astronomietag Ende März stattfinden“, sagt Rolf Hembach, der Leiter der Sternwarte: Doch durch Corona war die Sternwarte vom Lockdown betroffen. Wer jetzt über den Hofeingang des Krupp-Gymnasiums zur Sternwarte geht, muss sich anmelden und Mundschutz tragen.

Aber die 50 Mitglieder im Alter von fünf bis über 80 Jahren haben sich trotz geringer Finanzmittel gedacht: Der Blick zu den Sternen ist auch mit Mundschutz möglich. Sie holten den Astronomietag im kleinen Rahmen nach.

Schon in Schülertagen waren sie begeisterte Sternegucker

Die rund 20 Teilnehmer waren zu Gast bei echten Tüftlern. Vor 48 Jahren haben Hembach und zwei weitere Gründungsmitglieder den Verein Rudolf-Römer-Sternwarte ins Leben gerufen. Alle waren Schüler des ehemaligen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums, das heutzutage Krupp-Gymnasium heißt. „Wir fragten den Hausmeister, ob wir außerhalb der Schulzeit den Schlüssel für die Schulsternwarte haben dürfen“, so Hembach.

Seither haben die Amateur-Astronomen unzählige Teleskope und Sternkarten angeschafft, die Schul-Sternwarte mehrmals vor der Schließung gerettet und Menschen eine Orientierung beim Himmelsblick geboten.

Der Mond beeinflusst die Stimmung der Menschen

„Die Schließung der Sternwarte war im Gespräch. Dabei ist Astronomie alltäglich präsent und wäre als Schulfach sehr wichtig“, erklärte Hembach. Ohne Satelliten gebe es keine Navigation. Die Medienkommunikation und Logistik würde zusammenbrechen.

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Zudem beeinflusse der Mond Stimmungen. „Deshalb messen wir Planetenpositionen, Helligkeiten und Stoffe in der Atmosphäre und bieten unseren einjährigen Fernrohr-Führerscheinkurs an“, erklärte Dieter Richter, Vereinsmitglied, Mathematiker und Physiker.

Hobby-Astronom glaubt, dass hochintelligentes Leben im All existiert

So konnte man auch am Astronomietag einen Blick durchs Fernrohr wagen. Die Teilnehmer beobachteten, wie Jupiter, Saturn und der Mars im Meridian standen und die Sonne ein Minimum an Sonnenflecken aufwies. Zudem war ein acht Tage alter Mond zu sehen und am Herbsthimmel schimmerte das Bild der Andromeda.

Wer geduldig war, konnte beim Fotowettbewerb mitmachen und auf dem Mars die Marskanäle knipsen, von denen die Astronomen Flammarion und Lowell um 1900 glaubten, es seien Bauwerke von Marsbewohnern. Dass intelligenteres als das hiesige Leben besteht, davon sind die Hobby-Astronomen überzeugt: „Der Weltraum ist laut. Das kann man über Radioteleskope hören“, sagte Hembach und lädt jeden ein, das Universum zu erkunden.

>>STERNEGUCKER SIND WILLKOMMEN

• Wer Interesse an der Astronomie hat, ist in der Rudolf-Römer-Sternwarte, In den Peschen 79, willkommen. Jeden ersten Freitag des Monats ab 20 Uhr zeigen Experten, wie welche Sternbilder existieren.

• Die Mond-AG findet an folgenden Terminen statt: Mittwoch, 25. November, Mittwoch, 23. Dezember, Montag, 18. Januar, und Donnerstag, 18. Februar jeweils 20 Uhr. Eine unter 02065/75012 (Anrufbeantworter mit Terminansage) oder per Mail an Sternwarte-duisburg@gmx.de ist erforderlich.