Drei Jahre lang war die Hubbrücke gesperrt, wurde um einen Vertrag gerungen. Der ist nun perfekt. Der HTV hofft, im Sommer die Brücke zu nutzen.

Duisburg-Homberg. Jetzt ist die Einigung zwischen Stadt und den beiden Eigentümern der Homberger Hubbrücke tatsächlich perfekt. Immer wieder wähnten sich die Verhandlungspartner am Ziel, dann trat doch noch eine weitere Hürde im Kleingedruckten des Notarvertrages auf, mit dem die Schenkung der Brücke an die Stadt nun besiegelt wurde.

Fast drei Jahre lang war die Brücke komplett gesperrt. „Ich freue mich, dass die Tinte unter dem Vertrag trocken ist und sehe der schnellstmöglichen und gründlichen Sanierung entgegen“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir, der beim Bund rund eine halbe Million Euro für die Sanierung des 75 Meter langen Bauwerks, das Anfang des 20. Jahrhundert entstanden ist, locker gemacht hat. Die andere Hälfte müssen die beiden Eigentümer Ineos und RAG aufbringen. Nach der Sanierung wird die Brücke städtisches Eigentum. Dann müssen aus dem Haushalt zur Unterhaltung rund 50.000 Euro jährlich aufgebracht werden. Sieghard Schilling, Vorsitzender des mit 1250 Mitgliedern größten Vereins Hombergs, freut sich über dieses „glückliche Ende“.

Ein Gitter versperrt die Brücke seit zwei Jahren. Der HTV hofft, dass die Brücke im kommenden Juli wieder begehbar ist.
Ein Gitter versperrt die Brücke seit zwei Jahren. Der HTV hofft, dass die Brücke im kommenden Juli wieder begehbar ist. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

Die geschlossene Brücke war nicht nur für die Läufer des HTV ein Ärgernis. Für den Kanuclub war sie mit großen Einschränkungen verbunden, Spaziergänger hatten Probleme und vor allem Radfahrer, befindet sich die Brücke doch auf der Route des Rheinradweges. Eine besondere Herausforderung war es, den Rheinuferlauf mit gut 800 Teilnehmern ohne Brücke abwickeln zu können.

Über 1000 Unterschriften gesammelt

Schilling hat bei Bürgermeister Paschmann Druck gemacht und ist froh, dass sich Özdemir so vehement dahinter geklemmt hat. „Ich bin nicht in der SPD“, stellt er klar, damit sein Lob nicht schal wirkt. Sein Dank gilt auch der Stadt, dass sie den Weg mitgeht, was bei der Verschuldungssituation keine Selbstverständlichkeit sei. Mit über 1000 Unterschriften hatten er und seine Mitstreiter die Notwendigkeit einer Sanierung deutlich gemacht.

Auch Özdemir ist optimistisch, dass die Sanierung flott geht

„Ziel müsste es sein, dass wir Ende Juli 2021 wieder unseren Volkslauf über die Hubbrücke führen können. Das wäre eine sehr schöne Einweihung der Brücke.“ Termine und Fristen gibt es noch nicht, aber Özdemir teilt den Optimismus des Vereinsvorsitzenden. Da sich die Brücke noch in Privatbesitz befinde, sei die Auftragsvergabe einfacher als für die öffentliche Hand.

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger Westen„Die Stadt müsste sich an die Regeln der Kunst halten und die Sanierung öffentlich ausgeben. Ein Privatunternehmen kann dagegen frei vergeben“, erklärt Özdemir. Sie können sich dieses aufwändige Verfahren sparen. Özdemir geht davon aus, dass die beiden Unternehmen ein Interesse daran haben, das Bauwerk schnell und gründlich zu sanieren. Art und Güte der Sanierung und der Zustand, in dem die Brücke der Stadt übergeben werden soll, seien vertraglich geregelt. Jetzt heißt es hoffen, dass ein Unternehmen gefunden wird, das freie Kapazitäten hat, was derzeit keine Selbstverständlichkeit ist.