Duisburg-Rheinhausen. Die ersten Veränderungen am Pausenhalteplatz der Busse bringen nur wenig Besserung. CDU in Duisburg pocht auf Verlagerung.

In der Bezirksvertretung Rheinhausen herrscht meist ein konstruktiver Ton. Es rappelt mal zwischen den Kontrahenten Marcus Mellenthin (SPD) und Ferdi Seidelt (CDU), dennoch treffen sie oft einvernehmliche Lösungen. Persönliche Angriffe sind äußerst selten. Beim Thema Pausenhaltestelle Kronprinzenstraße war es anders. Mellenthin hielt der CDU vor, dass sie beim Ortstermin mit der DVG gefehlt habe und dennoch dazu einen Antrag formuliere.

Hitze ließ Debatten-Niveau auf den Tiefpunkt rutschen

CDU-Ratsmitglied Klaus Mönnicks fühlte sich direkt angegriffen, ging hoch wie ein HB-Männchen und meinte, es müsse doch gestattet sein, in Urlaub zu fahren. Aber die Fraktion habe mehr Mitglieder, stichelte Mellenthin, Seidelt etwa. Dieser empörte sich, gebe es doch viele Gründe, mal verhindert zu sein. Im übrigen hatte die CDU einen Vertreter aus dem Ortsverband entsandt. Schulmeisterlich wurde Mönnicks dann noch über Lärmbelastung und Dezibel aufgeklärt. Diese Entgleisung, die Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske auf die extremen Temperaturen schob, könnte man getrost übergehen, wenn sich denn eine konstruktive Lösung des Problems abgezeichnet hätte. Aber es blieb eine vertane Chance.

Bruno Hensellek und Rainer Schütten von der SPD, hier mit Anwohnern im Bereich der Haltestelle Schützenstraße, hatten sich bereits im vergangenen Jahr um die Probleme mit dem Nahverkehr gekümmert.
Bruno Hensellek und Rainer Schütten von der SPD, hier mit Anwohnern im Bereich der Haltestelle Schützenstraße, hatten sich bereits im vergangenen Jahr um die Probleme mit dem Nahverkehr gekümmert. © FUNKE Foto Services | Ulla Michels

Der Ortstermin mit rund 20 Teilnehmern Ende Juli hatte zunächst Positives erwarten lassen. So war direkt entschieden worden, dass von den sieben Linien, die dort halten, die fünf privaten Linien künftig an der Wilhelmstraße pausieren.

Noch nicht alles umgesetzt

In der BV-Sitzung hatte Bezirksmanager Jürgen Konkol davon gesprochen, dass noch nicht alle vereinbarten Punkte umgesetzt worden seien. Doch inzwischen scheint das Maß für die Anwohner voll, haben sie CDU und SPD über Fehlverhalten von Fahrern in Wort und Bild informiert. Inzwischen haben 50 Anwohner ihre Unterschrift für die Verlegung der Haltestelle gegeben.

Morgens um 3.30 geht’s los

Zurecht, wie Klaus Mönnicks findet. Er spricht von Störung der Nachtruhe, da die Haltestelle von 3.30 bis 22.30 Uhr halbstündlich angefahren werde. Schon jetzt lassen Fahrer die Motoren laufen. In der kalten Jahreszeit dürfte das die Regel sein, da die Heizung der Busse nur bei laufendem Motor funktioniere. Er moniert außerdem verkehrswidriges Parken auf dem Rad- und Gehweg und Unübersichtlichkeit an der Ausfahrt am Marktplatz.

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenDie CDU wird in der Oktober-Sitzung fordern, dass der Pausenplatz nach Hohenbudberg verlegt wird. „Da hat es zuvor unproblematisch funktioniert“, sagt Seidelt und fordert zudem, dass die Schleife in die Eisenbahnsiedlung, die aus Kostengründen weggefallen ist, wieder in den Fahrplan aufgenommen wird. Dieser Lösung dürfte die SPD nicht abgeneigt sein. Die Genossen Bruno Hensellek und Rainer Schütten haben zwischenzeitlich mit Vertretern von Stadt und Verkehrsgesellschaft gesprochen und Unterlagen übergeben, die das Fehlverhalten einzelner Fahrer verdeutlicht.