Duisburg-Rheinhausen/Homberg. Die Politik hat mit dem Antrag nichts zu tun, SPD und CDU reagieren: Das Planungsamt in Duisburg entscheidet über Sondernutzung am Toeppersee.
SPD-Ratsfrau Elke Patz war erstaunt, als sie die Stellungnahme der West-FDP zu Biergarten-Plänen am Toeppersee in dieser Zeitung las: Bezirksvertreter hätten sich für den neuen Gastrobetrieb ausgesprochen, mit dem die West-Liberalen nicht einverstanden seien, hieß es da. Patz kann sich da nur wundern.
Natürlich sei es „völlig in Ordnung“, dass sich ein Homberger Bezirkspolitiker um Rheinhauser Belange kümmere, sagt sie. Aber in diesem Fall dann doch eher nicht. Denn die Schausteller hätten die Eröffnung zwar beantragt - aber als Sondernutzung, bei der Verwaltung. Die Politik habe damit nichts zu tun. Der Antrag liege dem Planungsamt vor und habe, so ihre Einschätzung, kaum Aussicht auf Erfolg. Schließlich handele es sich um ein Naherholungsgebiet, dessen Charakter gewahrt bleiben müsse.
Bei einem Ortstermin auf dem Wohnmobilplatz waren die Pläne bekannt geworden. Schausteller wollen das Gelände vorübergehend für einen Biergarten nutzen und so die klamme Corona-Zeit überbrücken. Die FDP reagierte „mit Unverständnis“.
Der falsche Zeitpunkt
Den ohnehin durch die Krise getroffenen Gastronomen am See drohten dadurch neue Probleme, so Thomas Rangs, FDP-Bezirksvertreter in Homberg/Ruhrort/Baerl. Für eine Neueröffnung sei dies der falsche Zeitpunkt. Entsprechend erstaunt sei er über den Beschluss der Rheinhauser Bezirksvertreter.
Auch interessant
Die Politik sei dafür überhaupt nicht zuständig, korrigiert auch Ferdi Seidelt für die Rheinhauser CDU. Es sei richtig, dass die Schausteller auf Einladung von Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske zum Ortstermin erschienen seien und dass ihr Wunsch einer Bewirtung von den Anwesenden als Idee grundsätzlich positiv gesehen wurde, „mehr jedoch nicht“. Bei einem Anschlusstreffen mit der Verwaltung sei dann festgestellt worden, dass ein ufernaher Standort auf der Wiese nicht in Frage käme. Möglich könnte allenfalls ein kleineres Angebot auf dem Parkplatz sein. Seidelt: „Hier haben die Straßenbehörde und Duisburg-Kontor noch Stellung zu beziehen.“
SPD: Großer Biergarten würde auch die Anwohner stören
Der Toeppersee sei mit Freizeitangeboten gut versorgt, so Elke Patz. Diese reichten aus, „sonst ist von der Naherholung am Ende nicht mehr viel übrig.“ Also: Würde die Politik gefragt, käme seitens der SPD ein klares Nein. „Wir würden das sofort ablehnen. Ein Biergarten in dieser Größe würde dort auch die Anwohner stören.“ So sei sie auch „guten Mutes, dass der Antrag abgelehnt wird.“ Wenn es um Hilfe für die Schausteller ginge, könne man allenfalls „über einen Würstchen- oder Süßwarenstand reden.“
CDU: Keine Existenzen gefährden
Die CDU stimme mit der FDP überein, dass es Gastro-Anbieter am Toeppersee momentan sehr schwer haben, so Ferdi Seidelt. Die CDU habe der Bezirksbürgermeisterin von entsprechenden Gesprächen mit Betrieben und Vereinen berichtet und verlange, kein Angebot zuzulassen, das den vorhandenen Unternehmen „erkenntlich die Existenz zerstöre.“