Duisburg-Homberg. Mike Bengel beantragt, Kirmesprodukte in der Fußgängerzone verkaufen zu dürfen. Premiere mit Mundschutz, Plexiglasscheibe und Abstandsregeln.

Mike Bengel klingt erleichtert. Die ersten Tage liefen gut, und ausbaufähig ist das Ganze auch. „Prima“, sagt er. „Das ist ein guter Anfang!“ In der vergangenen Woche forderte der Homberger als Chef der Schaustellerbetriebe Groß-Duisburg gleiches Recht für alle. Wenn es Wochenmarkthändlern erlaubt ist, ihre Waren mit dem nötigen Sicherheitsabstand zu verkaufen, müsste das auch für die Schausteller möglich sein, so das Argument. In einem Antrag an die Stadt bat der Verein um Stellflächen, um Zuckerwatte, Fruchtspieße, Grillwürstchen und Co. anbieten zu können. Jetzt war Premiere beim Bauernmarkt in der City. Mit Plexiglasscheiben, Abstandsregeln und Mundschutz.

Ein Dank an die Stadt Duisburg, aber...

Bengel sendet auch im Namen seiner Kollegen einen herzlichen Dank an die Stadt. Ab sofort dürfen ausgewählte Buden auf Wochenmärkten und in Fußgängerzonen stehen. Acht sind auf dem Bauernmarkt erlaubt. Hier werden sich die Schausteller im Drei-Wochen-Takt abwechseln, damit möglichst viele an die Reihe kommen.

Einzelne Stände können auch in anderen Fußgängerzonen als Ergänzung des Wochenmarkts platziert werden, schildert Bengel. Im Sommer hofft er, auch in Naherholungsgebieten wie im Nordpark, am Stadion, an der Regattabahn oder an der begehbaren Skulptur Tiger and Turtle Kirmesprodukte verkaufen zu können. „Überall, wo es aktuell keine Gastronomie gibt, freuen sich die Leute über ein Angebot. In diesem Sommer bleiben ja vermutlich viele zuhause.“ Vielleicht, überlegt er laut, wäre es in Verbindung mit der Spielplatzöffnung auch bald möglich, ein kleines Kinderkarussell in der City zu errichten.

Schausteller wollen von Dienstag bis Samstag bleiben

Wie berichtet hatte der Schaustellerverband einen hundertprozentigen Verdienstausfall beklagt. Wegen Corona sind Volksfeste mindestens bis 31. August untersagt, auch das Münchener Oktoberfest findet nicht statt. Und keiner weiß, wann und wie es weitergeht. Durch die Duisburger Lösung sei es jetzt zumindest möglich, ein paar Euro zu verdienen. Bengel: „Auch wenn das kein Riesengeschäft ist. In dieser Zeit zählt jeder Cent.“ Bengel ist mit vielen Schaustellern gut vernetzt, berichtet er. Derzeit höre er viel Lob: „Das ist ein positives Beispiel für ganz Deutschland!“

Ein Problem bleibe jedoch bestehen. Der Bauernmarkt ist nur dienstags, donnerstags und samstags in der City - die Schausteller wollten aber auch während der Brückentage, also mittwochs und freitags, dort weiter verkaufen. Dies habe die Stadt nicht gestattet. Bengel versteht das nicht: „Die übrigen Händler ziehen weiter zu anderen Märkten. Das können wir mit acht Ständen nicht. Wir müssten ständig hin und herfahren - in der Zwischenzeit geht die frische Ware kaputt.“ Anlass für den dringenden Appell, bleiben zu dürfen: „Wir störten doch da keinen!“ Ans Ende der Düsseldorfer Straße zu ziehen, wie es das Ordnungsamt vorgeschlagen habe, nutze den Schaustellern nicht. „Dort wird man nicht wahrgenommen, das ergibt keinen Sinn. Damit ist keinem geholfen.“