Duisburg-Rheinhausen. Mit Hilfe der Feuerwehr singt Melanie Zink aus luftiger Höhe für die Bewohner des HEWAG-Seniorenstifts. Eine Initiative gegen die Angst.

Normalerweise singt sie auf Bühnen, bei Hochzeiten und Geburtstagen. Doch damit ist aktuell erst einmal Schluss. Zwangspause für die Kultur. Aber die Musikkabarettistin und Mezzo-Sopranistin Melanie Zink wäre nicht dieselbe, wenn sie sich in Zeiten der Corona-Krise mit dem tristen Boden der Tatsachen zufrieden geben würde. „Oldies but Goldies“ lautet das Motto, unter dem sie jetzt durch Duisburger Senioreneinrichtungen tourt.

Freude schenken in der Zeit der Kontakt- und Besuchtsverbote

Freude will sie schenken mit ihrer Musik - und den älteren Herrschaften jenseits des Fernsehprogramms eine Zerstreuung bieten. „Als Gegenpol zu Lanz, Maischberger, Will und den ständigen Schreckensmeldungen aus der ganzen Welt“, sagt sie. Und weil auch sie natürlich nicht rein darf zu den Bewohnern, tritt Melanie Zink kurzerhand auf Parkplätzen und Innenhöfen auf: mit Opern-Klassikern und bekannten Melodien gegen die Krise.

Auf dem Hof des Johanniter-Seniorenheims hat sie bereits gastiert. Aus den geöffneten Fenstern genossen die Bewohner ein beschwingtes Konzert mit altdeutschen Liedern und Chansons. Am Sonntag, 26. April, geht es weiter. Dann besucht Melanie Zink das HEWAG-Seniorenstift an der Duisburger Straße. Hier allerdings gab es ein Problem: Der Parkplatz der Einrichtung liegt ungünstig. Damit alle Bewohner sie sehen können, musste sich die Sängerin etwas einfallen lassen.

Unterstützung durch die Duisburger Feuerwehr

Tatkräftige Unterstützung kommt von der Duisburger Feuerwehr, die sich gleich bereit erklärte, zu helfen. Sie wird die Rheinhauser Chansonnette per Drehleiter hinauffahren, so dass sie von sämtlichen Fenstern aus gut zu sehen ist. Über sechs Meter geht es dabei auf jeden Fall nach oben. Sonst behindert die Terrasse die freie Sicht. Sie freue sich riesig, sagt Zink. Wobei: Ein bisschen Aufregung ist auch dabei. „Ich hoffe, dass alles reibungslos funktioniert.“

Die Idee kam ihr, als sie kürzlich an einer Senioreneinrichtung vorbeikam. Davor zeigten Bilder muntere ältere Herrschaften mit Cocktails, dazu der Schriftzug: „Macht Euch keine Sorgen!“ Das habe sie berührt und zu ihrer Tour motiviert.

Melanie Zink ist ehrenamtlich unterwegs und hofft, damit vielleicht auch andere zum Handeln zu bewegen. „Ich möchte in der Krisenzeit etwas Positives verbreiten.“ Angst schade nur und sei ungesund. „Und Freude“, weiß die Künstlerin, „stärkt das Immunsystem!“

Melanie Zink ist weiter auf Tour. Senioreneinrichtungen, die Interesse an einem Konzert haben, mögen sich bei ihr melden: