Duisburg-Rheinhausen. Die Gemeinde St. Peter aus Duisburg-Rheinhausen hat einen Gabenladen eröffnet. Außerdem vermittelt sie Hilfspatenschaften für die Corona-Krise.

Um die Ausbreitung des Coronavirus’ zu stoppen, heißt es: zu Hause bleiben statt gesellig zusammen kommen. Vor allem zur Osterzeit ist das ungewöhnlich. Normalerweise sind die Kirchenreihen während des Ostergottesdienstes gefüllt, Familien treffen sich zum Osteressen und erfreuen sich an örtlichen Osterfeuern. Momentan finden Gottesdienste und Familientreffen höchstens digital per Webcam oder Handykamera statt. Osterfeuer sind bundesweit verboten. Wo also gibt es Orte des Miteinanders und der Begegnungen?

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Die katholische Kirchengemeinde St. Peter in Rheinhausen erschafft diese Orte. Sie findet neue Wege, die Corona-Krise zu bewältigen. „Corona fordert uns auf, über unser soziales Miteinander nachzudenken“, erklärte Peter Fendel, Pastoralreferent der Kirchengemeinde St. Peter. Gedacht, gesagt, getan: Mitglieder der Kinder- und Jugendarbeit der St. Peter-Gemeinde haben die Aktion „Rheinhausen hilft“ initiiert. 30 Jugendliche machen momentan mit. Sie gehen für Senioren Lebensmittel einkaufen, holen Medikamente in der Apotheke ab und erledigen Postbesuche.

Duisburg-Rheinhausen: Katholische Gemeinde schafft Hilfspatenschaften wegen Corona

Mittlerweile ist ein System von Patenschaften entstanden. Um die Kontaktanzahl gering zu halten, ist ein Helfer für einen Hilfesuchenden zuständig. Der Ablauf ist simpel: Hilfesuchende melden sich bei der Gemeinde an. Beim Treffen legen sie eine Stofftasche, Einkaufszettel und maximal 30 Euro Bargeld bereit. Die gewünschten Dinge sollten in nahe gelegenen Läden zu besorgen sein. Bei der Übergabe wird der Sicherheitsabstand von zwei Metern eingehalten.

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Dann ziehen die Helfer los. Sie sind symptomfrei und gehören keiner Risikogruppe an. Beim Einkauf tragen sie Handschuhe. Wenn die Helfer zurückkehren, geben sie die Einkäufe mit restlichem Geld und Kassenbon an der Haustüre ab.

Dank Corona-Krise: Teenager lernt Seniorin von gegenüber kennen

Der 15-jährige Helfer Juri Kirchmann hatte eine schöne Begegnung: „Auf meiner Straße wohnt gegenüber eine Rentnerin, die mit dem Rollator geht. Über meine Einkäufe freut sie sich sehr.“ Ohne die Aktion „Rheinhausen hilft“ hätte er sie nicht kennengelernt, sagt er.

Überhaupt ist die Aktion erfolgreich: „Wir haben vor drei Wochen begonnen und bedienen bereits rund 30 Rheinhauser Haushalte“, freute sich Fendel.

Gabenladen vor der Kirche St. Peter sammelt Hilfewünsche

Seit kurzem gibt es zudem einen Gabenladen vor der Kirche St. Peter. In nur wenigen Tagen bauten die Ehrenamtlichen aus Holzpaletten den kompakten Gabenladen. Helfer Fabian Grunert erklärt das Prinzip: „Auf einer im Gabenladen aushängenden Liste können Menschen anonym aufschreiben, was benötigt wird.“ Bisher beliebt sind Hygienetücher, aber auch Getränke und Brotaufstrich. Um möglichem Vandalismus zu entgehen, wird der Gabenladen mit Ketten an Fahrradständern befestigt.

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Ein Stück Ostern bleibt: 500 Ostertüten mit Kerze, Palmwedel und Ostergebet wurden an die Haushalte verteilt. Auf der beigelegten Karten steht das Wort „Hoffen“ – das weckt Hoffnung auf baldige Normalität.

Wer Unterstützung von „Rheinhausen hilft“ benötigt oder mithelfen möchte, kann sich bei Alessia de Meo, Peter Fendel und Pascal Rusche melden (per E-Mail unter info@jz-peter.de, telefonisch unter 02065/74716. Für Helfer und Hilfsbedürftige ist nach der Corona-Pandemie ein Fest geplant.