Duisburg-Rheinhausen. Die Männer mussten draußen bleiben bei der Damensitzung in Duisburg-Rheinhausen. Nur eine Tanzgruppe ließ sich von Wind und Wetter abschrecken.
Piratinnen, Feen, Königinnen und Teufelinnen bahnten sich ihren Weg in die Rheinhausen-Halle. Fast schien es so, als träfe sich hier am Sonntagnachmittag die neue Besetzung eines phantastischen Kinofilms. Ein bisschen Hollywoodstimmung lag so kurz vor der Oscar-Verleihung gar nicht so fern. Die Tische erstrahlten dekoriert mit bunten Luftschlangen. Rund um die Bühne hingen rote und weiße Luftballons, die erahnen ließen, wer hier gleich feiern wird. Die große Karnevalsgesellschaft (GKG) Rot-Weiß Rheinhausen lud zur Damensitzung ein.
Wind und Wetter in Duisburg störten die Damen nicht
Männer? „Müssen natürlich draußen bleiben“, schmunzelte GKG-Präsident Klaus Saalfeld. Seit zwölf Jahren ist Saalfeld Mitglied der 1951 gegründeten GKG Rot-Weiß Rheinhausen. Saalfelds Frau Silvia ist Geschäftsführerin bei Rot-Weiß Rheinhausen, Tochter Jennifer ist Ehrensenatorin, ehemalige Karnevalsprinzessin - und Moderatorin der Damensitzung. „Die Frauen in meiner Familie sind jeck und so gibt es in und um Rheinhausen viele Närrinnen, die gemeinsam Karneval feiern“, so Saalfeld. Die Damensitzung sei Kult: 300 Karten habe man vorab verkauft.
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Das Sturmtief Sabine wirbelte den Rheinhauser Karneval etwas durcheinander: „Eine Tanzgruppe ist wegen des Sturms nicht dabei, weil sie über die Autobahn anreisen müsste.“ Wenige Sitzplätze an den Tischen blieben leer. Wind und Wetter störten den Großteil der Damen nicht: „So’n bissken Sturm? Wirbelt mich nicht vom Karneval weg“, scherzte eine Närrin, die eine weiße Strudelperücke als wetterpassenden Kopfschmuck wählte.
In der Rheinhausen-Halle herrschte wolkenfreie Heiterkeit
Entsprechend dem GKG-Sessionsmotto „Nun ist unsere Zeit, Jubel, Trubel, Heiterkeit“ gab’s draußen stürmischen Wettertrubel und drinnen Feiertrubel, Narrenjubel und wolkenfreie Heiterkeit. Die Sitzung begann imposant: Die GKG Rot-Weiß zog mit Elferrat, Mitgliedern und den neun Möhnen in den Saal. Im Gepäck: Buntes Konfetti, das die Möhnen ins Publikum streuten. Die Damen strahlten übers ganze Gesicht, als sie ihre Parolen „Rheinhausen Helau!“ und „Rot-Weiß Helau!“ ausriefen.
Unter ihnen war Vize-Bezirksbürgermeisterin und GKG-Ehrenpräsidentin Katharina Gottschling: „Wir können ohne Männer feiern, oder?“, fragte sie und schaute zufrieden in die Halle voller jubelnder, kostümierter Närrinnen. In Glitzer getunkte Hüte, flauschige Käferfühler, aufgeklebte Blümchen und neonblinkende Gummistiefel – die Kostüme zeigten, dass jeder Jeck bunt und anders ist.
Das Programm machte das farbenfrohe Bild perfekt. Die Duisburger Ruhrpott Guggis wärmten die Närrinnen mit Brass und Trompete auf. Ihre Musik? Songs aus den Karnevalshochburgen wie „Leev Marie“ und „Cordula Grün“. Schnell wurde beim Auftritt des Schlagersängers Michael Zaremba auf den Stühlen getanzt. Als dann die Homberger Tanzgarde Galaxy Dancers auftrat, Bauchredner Michael Walta mit seinem Plüschkrokodil für Lacher sorgte, der Duisburger Karnevalsprinz Sascha vorbeikam und das Homberger Männerballett Rheinperlen die Beine schwang, waren die Närrinnen komplett im siebten Karnevals-Himmel.
Neue Mitglieder sind willkommen!
Die große Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Rheinhausen wird beim Karnevalsumzug von Homberg nach Moers am Samstag, 22. Februar, sowie beim Duisburger Rosenmontagszug am Montag, 24. Februar, mit einem eigenen Motivwagen dabei sein
Neue Jecken sind im rot-weißen Verein jederzeit willkommen. Wer mitmachen will, ruft Klaus Saalfeld an: 02065 50756.