Duisburg-Homberg. Fürs erste soll es in Hochheide ein Jahr lang weitergehen. Das reicht der SPD nicht. Sie will eine langfristige Lösung und sagt: Das Geld ist da.
Als der Jugendhilfeplan heraus kam, gab es lange Gesichter in Hochheide. Denn das Jugendzentrum Haus 45 sollte nach dem Willen der Planer ab 2020 keine Förderung mehr erhalten. Das hätte das Aus für die Einrichtung bedeutet, die ansonsten von der evangelischen Kirche getragen wird. Es gebe eine Überversorgung mit Jugendzentren im Stadtteil, während im Norden eine Unterversorgung herrsche. Daher sollen Gelder umgeleitet werden. Nach Protesten aus dem Bezirk sagte Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke zu, dass die Förderung zumindest bis Ende 2020 erhalten bleibe.
Nun betonte Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (SPD) bei einem eigens angesetzten Pressegespräch im Haus 45, dass es nun wichtig sei, schon am Anfang des neuen Jahres für einen weiteren Erhalt des Hauses zu kämpfen. „Bei Einrichtungen für Jugendliche von einer Überversorgung zu sprechen, kann ich gar nicht verstehen“, so Paschmann. Das Haus 45 liege zentral zwischen Otto- und Kirchschule und werde gern von den Schülern zur Hausaufgabenbetreuung genutzt. Daneben bietet die Einrichtung jeden Wochentag ab 14 Uhr für Jugendliche die Möglichkeit, sich dort aufzuhalten und dabei freizeitpädagogisch betreut zu werden.
Die SPD will möglichst früh anfangen für das Jugendzentrum zu kämpfen
Paschmann und SPD-Ratsfrau Merve Deniz Özdemir wollen jetzt möglichst frühzeitig damit beginnen, mit dem Haus 45 für das Jugendzentrum zu kämpfen. Die Gespräche sollen nicht wieder um „5 vor 12“ geführt werden wie im vorigen Jahr. „Wir haben in Duisburg einen Haushalt von zwei Milliarden Euro. Da muss es möglich sein, 45 000 bis 50 000 Euro zu finden“, sagt Hans-Joachim Paschmann. Auch Merve Deniz Özdemir gibt sich optimistisch: „Die werden gefunden!“
Eine Mitarbeiterin in Hochheide quittierte bereits den Dienst
Ein Problem sei, dass die evangelische Kirchengemeinde Essenberg-Hochheide nicht zum Kirchenkreis Duisburg gehört, sondern zu Moers. Das habe in den Gesprächen Ende 2019 für Verzögerungen gesorgt. „Für uns wurde jetzt Zeit geschaffen, zu überlegen, wie wir das Haus 45 bestmöglich erhalten“, sagt Doris Kroninger, Pfarrerin der Gemeinde. Leider habe die unklare Situation am Jahresende dazu geführt, dass eine pädagogische Mitarbeiterin gekündigt habe. Diese hatte eine halbe der 1,5 Stellen dort besetzt. „Nun suchen wir Ersatz, das ist allerdings gar nicht so einfach.“ Derzeit sei es nur als ein immenser Kraftakt zu schaffen, die Hausaufgabenbetreuung und die offene Türe für Kinder und Jugendliche aufrecht zu erhalten. Für die Jugendarbeit erhält das Zentrum von der Stadt 49 000 Euro. Ohne dieses Geld kann das Haus 45 wohl nicht mehr bestehen.
Jetzt beginnt eine neue Unterschriftensammlung für den Erhalt. Außerdem soll mit dem neuen Jugenddezernenten gesprochen werden, sobald die Stelle nachbesetzt wird. Dann soll eine Lösung für die Zukunft gefunden werden.