Duisburg-Homberg. Die Hochheider Tasche hat eine Bescherung für bedürftige Senioren ausgerichtet. Die Resonanz war riesig, ebenso die Freude der Beschenkten.
Zu Weihnachten an Kinder aus bedürftigen Familien zu denken, die ohne Weihnachtsgeschenke dastehen, fällt vielen Menschen leicht. Allerdings kann Einsamkeit und Armut auch das letzte Lebensviertel bestimmen. Die Gefahr, von Altersarmut betroffen zu sein, steigt, vor allem, wenn die Erwerbsbiografien lückenhaft sind oder das Einkommen nur gering war. Schon jetzt müssen viele Rentner aufstocken, was für einige aus Scham nicht in Frage kommt. Das alles wissen auch die Ehrenamtlichen der Hochheider Tasche. Sonst verteilen sie mittwochs Lebensmittel an Bedürftige. Jetzt war Bescherung.
Die Hochheider Tasche hatte im „Café Klamotte“ an der Moerser Straße in Alt-Homberg einen „Seniorenwunschbaum“ aufgestellt. Daran hingen insgesamt 54 Wunschzettel im Wert von jeweils 20 Euro. „Das ist uns wirklich ein Herzensanliegen. Im letzten Jahr haben wir das zum ersten Mal gemacht“, sagt Conny Pauly vom Sprecherkreis der Tasche. Die Wunschzettel für die Senioren seien innerhalb kürzester Zeit restlos weg gewesen. Das sei sogar noch schneller gegangen als bei dem Wunschbaum für Kinder, den die Organisation bei dem Edeka-Markt Rywotzki in Scherpenberg aufgestellt hat. Dort seien nämlich sechs Zettel am Ende hängen geblieben, welche die Aumund-Stiftung übernommen hat.
Viele Senioren wünschen sich Gutscheine
„Beim Seniorenwunschbaum habe ich Anrufe bekommen. Die Leute haben dann nachgefragt, wo denn die Zettel seien. Es waren nämlich schon alle weg“, erzählt Pauly. Viele Senioren hätten sich Gutscheine gewünscht, zum Beispiel von Kaufland, Douglas oder einem Friseur. „Die meisten möchten damit sich oder ihren Liebsten zu Weihnachten etwas gönnen“, sagt Pauly.
Es wurden allerdings nicht nur platte Briefumschläge verteilt. „Viele haben ganz tolle Pakete geschnürt mit Kaffee, Plätzchen und wirklich schönen Weihnachtskarten“, so Pauly. Eine Dame hätte sich aber auch ganz konkret einen Toaster oder ein Waffeleisen gewünscht. Der selbstlose Spender hätte aus den beiden Wünschen kurzerhand einen gemacht und ihr beides ins Paket gepackt.
Bescherung mit Kaffee und Kuchen
Die Geschenkeausgabe gab es in einer kleinen Feierstunde mit Kaffee und Kuchen. Während die Präsente im letzten Jahr bei der Lebensmittelausgabe übergeben wurde, kamen diesmal so viele Senioren und blieben auch auf ein nettes Gespräch, dass die Stühle kaum reichten. „Wir sind wirklich überwältigt und hätten mit so viel Resonanz gar nicht gerechnet.“
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Auch die Beschenkten selbst waren glücklich. „Viele sind berührt, dass ihnen jemand etwas schenkt“, erzählt Pauly. In Zeiten von Altersarmut und zunehmender Vereinsamung sei es aus Sicht der Tasche genauso wichtig für die älteren Menschen da zu sein, wie für die jungen. Letztere bekamen ihre Geschenke bereits am Donnerstag von einem Weihnachtsmann. Der kam für die Senioren zwar nicht, dafür konnten sie einen weihnachtlichen Vormittag in Gesellschaft genießen.