Rheinhausen. Das Theaterprojekt der Sekundarschule Rheinhausen ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis nominiert.

Schon wieder gibt es einen Grund zum Feiern am Körnerplatz. Das Bahtalo-Theaterprojekt der Sekundarschule Rheinhausen ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis nominiert. „Wir sind unheimlich stolz darauf, aus über 800 Bewerbungen in die engere Auswahl gekommen zu sein“, sagt Janina Köster. Sie ist Lehrerin an der Sekundarschule und seit drei Jahren als Projektkoordinatorin bei Bahtalo mit dabei.

Ursprünglich wurde die bunt gemischte Theater- und Musicalgruppe ins Leben gerufen, um vornehmlich Kindern aus Roma-Familien einen Gegenpol zum oft konfliktbeladenen Alltag zu bieten. Heute ist Bahtalo, was auf Romani Hoffnung und Freude bedeutet, offen für alle Kinder und Nationen. Gemeinsam treffen die sechs- bis 15-Jährigen sich jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr in der Sekundarschule, um zusammen ein komplett neues Musical zu schreiben, zu komponieren und einzustudieren. Natürlich dürfen auch Kinder aus den Nachbarschulen vorbeikommen und mitmachen. Schließlich geht es um Gemeinsamkeit, Nachbarschaft und Toleranz.

Stolz auf die Leistung der beteiligten Kinder

„Die Kinder sind von Anfang an in die Produktion eingebunden. Sie entscheiden, was gespielt und gesungen wird und entwerfen sowohl Bühnenbild, als auch die Kostüme selbst“, erklärt Köster und ist sehr froh darüber, dass die Truppe aus rund 60 Aktiven jedes Jahr ein eigenes Musical auf die Bühne bringen kann. Während Janina Köster sich um den Gesamtablauf kümmert, ist Annegret Keller-Stegmann die musikalische Seele des Projekts. „Annegret komponiert die Lieder gemeinsam mit den Kindern und schreibt auch die Texte“, erzählt die Projektchefin.

Bahtalo heißt Hoffnung und Freude

Zuletzt feierte Bahtalo Premiere im Juli mit „Abenteuer Polaris“ im Theater Kom'ma Foto:
Zuletzt feierte Bahtalo Premiere im Juli mit „Abenteuer Polaris“ im Theater Kom'ma Foto: © FUNKE Foto Services | Markus Joosten


Unterstützt werden die Nahwuchs-Stars des weiteren durch professionelle Theaterpädagogen. Die kosten selbstverständlich Geld. Auch die Verpflegung der jungen Akteure und die Probenwochenenden, die regelmäßig stattfinden, schmälern natürlich das knappe Budget. Und da sowohl der Eintritt zu den einzelnen Aufführungen, als auch das Mitmachen komplett kostenfrei ist, unternehmen die Organisatoren und Helfer jedes Jahr große Anstrengungen, um Anträge auf Förderung zu stellen oder andere Geldquellen zu suchen. Der Nachbarschaftspreis ist mit 50.000 Euro dotiert und wäre deshalb für das Rheinhausener-Bahtalo-Theaterprojekt höchst willkommen. Das formiert sich übrigens momentan gerade neu. „Wir haben jetzt am 19. September wieder das erste Treffen und fangen an, uns zu überlegen, was für ein Stück wir spielen wollen, wie wir das umsetzen möchten …“, so Köster. Wer also Lust hat, ein wenig Theaterluft zu schnuppern, der schaut einfach vorbei und macht mit. Oder er drückt vorerst die Daumen. Die Landesjurys suchen momentan aus den Nominierungen 16 Landessieger heraus.

Bis zum 24. September kann jeder abstimmen

Daraus werden dann drei Bundessieger gekürt, die am 1. Oktober bekannt gegeben werden. Der seit 2017 existierende Preis zeichnet Initiativen aus, die sich in ihrer Nachbarschaft für ein offenes, solidarisches, nachhaltiges und demokratisches Miteinander engagieren. Außerdem gehen ab sofort alle Nominierten ins Rennen um den Publikumspreis, der noch einmal mit 5.000 Euro dotiert ist. Bis zum 24. September kann jeder unter „nachbarschaftspreis.de/publikumspreis“ mit abstimmen.