Duisburg-Rheinhausen. Ratsherr Karsten Vüllings, Vorsitzender der Fraktion HSV, verstarb im Alter von 60 Jahren. Der Lokalpolitiker war ein bekennender Rheinhausener.
Erst kürzlich hatte er neue Geschäfte für die Rheinhauser Fußgängerzone vorgestellt, stolz wie er immer gewesen ist, wenn es etwas Positives über seinen Stadtteil zu berichten gab. Am Montag dann der Schock. Karsten Vüllings ist tot. Der BL-Politiker, Ratsherr und Vorsitzende der Ratsfraktion HSV verstarb im Alter von 60 Jahren. Er hinterlässt eine Ehefrau und eine erwachsene Tochter.
Am Sonntag vor einer Woche bereits hatte er in einer Gaststätte aus scheinbar heiterem Himmel das Bewusstsein verloren und war umgekippt. Den herbeigerufenen Rettungskräften gelang es zwar noch, ihn vor Ort wiederzubeleben. Am Montagmorgen jedoch ist der rührige Politiker im Krankenhaus verstorben.
Er wollte sich immer für lokale Themen einsetzen
Karsten Vüllings, Mitglied der Wählergruppe Bürgerlich-Liberale, übernahm das Ratsmandat 2014 von dem verstorbenen Ratsherrn Peter Bettermann. Als bekennender Rheinhauser war er zuvor lange Bezirksvertreter, zuletzt gehörte er dem Gremium als beratendes Mitglied an. Von März bis August war er Vorsitzender der neu gegründeten HSV-Fraktion, die er mit Karlheinz Hagenbuck und Marion Stöbbe ins Leben gerufen hatte. Eine Entscheidung, die zu Vüllings passte.
Im neuen Bündnis wollte er sich mehr für lokale Themen einsetzen, als es zuvor möglich gewesen war, sagte er seinerzeit: „Da kamen zu viele Themen, die mit Bundes- und Landespolitik zu tun hatten. Hagenbuck und ich sind aber lokalpolitisch gestrickt.“
Leerstände in Rheinhausen regten ihn furchtbar auf
„Er war ein hervorragender Fraktionsvorsitzender und Kommunalpolitiker, dessen Herz immer für die Menschen vor Ort geschlagen hat“, sagte HSV-Geschäftsführerin Eva Selic. „Ihnen galt sein ganzer Einsatz. Er hat für Rheinhausen gelebt. Unser aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Freunden.“
Auch interessant
Aber Vüllings war auch Vorsitzender des Werberings Rheinhausen. Als solcher ließ er es sich nicht nehmen, jedes Jahr persönlich zum Rheinhauser Stadtfest einzuladen und die Besucher bei der Eröffnung von der Bühne aus zu begrüßen. Auch der Rheinhauser Markt und die Fußgängerzone lagen ihm am Herzen, um deren Leerstände er sich oft sorgte. Selic: „Darüber regte er sich furchtbar auf.“
Er arbeitete auch als Journalist der Heimatzeitung Echo West
Und so kannten auch wir ihn. Den Stapel Unterlagen unter dem Arm, eiliger Schritt - und trotzdem immer bereit, kurz stehenzubleiben, zuzuhören, zu diskutieren. Gern kam er persönlich in die Redaktion, um etwas mitzuteilen oder kurz etwas gerade zu rücken, was seiner Ansicht nach falsch rübergekommen sein könnte.
Auch interessant
Dazu passt es, dass Vüllings auch als Journalist arbeitete. Er war Geschäftsführer der „Heimatzeitung“ Echo West. „Besonders nachhaltig und gerne streite ich für die kleinen Probleme, die meine Mitbürger Tag für Tag „nerven““, schrieb er mal in einem kleinen Porträt in eigener Sache. „Ich freue mich immer, wenn ich als Bezirkspolitiker wieder einmal helfen konnte. In meiner verbleibenden Freizeit interessiere ich mich für alles rund ums Fliegen: Flugsimulatoren, Cockpitvideos etc. Fällt die Freizeit mal etwas üppiger aus, reise ich gern - vor allem in europäische Hauptstädte.“
Die vielen Probleme der Stadt ansprechen
Vüllings steckte bis zuletzt voller Pläne. „Erst vor wenigen Wochen hatte er der Wählergruppe versichert, auch 2020 mit der Bürgerlich-Liberalen in den kommunalen Wahlkampf zu ziehen, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und auch weiterhin hartnäckig auf die vielen Probleme der Stadt aufmerksam zu machen“, teilte Parteikollegin Angelika Röder gestern mit, die für die BL in der Rheinhauser Bezirksvertretung sitzt. „Mit ihm verlieren wir einen Menschen, der nicht nur in Rheinhausen Klartext redete.“