Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. The Kitchen Club traten am Kulturtreff Alte Dorfschule auf und brachten passend zum warmen Sommerwetter einen Hauch von Karibik mit nach Rumeln.

Da wurden die Kochlöffel mal auf andere Weise geschwungen: Beim zweiten Hofkonzert am Kulturtreff Alte Dorfschule in Rumeln wollte der Kitchen Club das Publikum nicht mit biederer niederrheinischer Hausmannskost, sondern mit karibischen Spezialitäten verwöhnen. Verschiedene Männer haben extra ihre Hawaii-Hemden aus dem Schrank geholt - mit bunten Palmen bis hin zu Papageien bedruckt - manche Damen setzten ihre Blumenkleider in Szene und drapierten extra zum Event passend eine Blüte in ihren Haaren.

Im Rumelner Innenhof sind es immer noch annähernd 30 Grad

Andere Frauen haben sich einen Hula-Hula-Kranz mit bunter Flora umgehängt und manche Herren tragen fast stilecht einen Panama-Hut. Zu all dem weht ein lauer Wind bei immer noch fast 30 Grad Celsius durch den Rumelner Innenhof. Nach der Eröffnungsrede von Veranstalter Tim Pügner betreten die vier Musiker aus Dortmund ihre Open-Air-Küche. Und mit dem Stück „Mr. Rock & Roll“ von Amy Macdonald bringen sie die Kochtöpfe direkt zum Brodeln.

Das liegt in großem Ausmaß an dem Steel Pan-Spieler Jürgen Lesker. Der zerlegt die Begleitakkorde des Stückes auf seiner Stahltrommel und spielt mit seinen Klangstöcken so manches metallisch klingende Solo auf der Steel Drum. Seit mehr als 20 Jahren betreibt er in Dortmund mit Partnern Workshops an diesem schwierigen karibischen Rhythmusinstrument. „Ich lebe inzwischen von der Musik“, sagt der 60-Jährige. „Erst kürzlich habe ich Kindern in einem Jugendprojekt in Hamborn das Spielen auf der Steel Drum näher gebracht“, so Jürgen Lesker. Weiter geht es mit „The game of Love (It started with a kiss)“ der Band Santana.

Einige Zuhörer tanzten Rumba vor der Bühne

Und Sängerin Kerstin Schneider heizt dem Publikum weiter ein - nicht nur, weil sie mit ihrem gewagt geschnittenen, beinfreien schwarzen Kostüm wohl das extravaganteste Kleid des Abends trägt - sie fordert die 140 Zuschauer auch zum Mitsingen auf. „A little bit of this“, „A little bit of that“ singen die getrennten Hälften abwechselnd im Refrain, dabei spielt Geigerin Freya Deiting ihr Solo und die Gitarristen Stefan Lindner und Jürgen Lesker passen auf, dass nichts überkocht, und halten den Rhythmus des selbst ernannten ‘Küchen-Clubs‘.

Mit „It‘s got to be perfect“ von Fairground Attraction geht es weiter, manche Zuschauer beginnen eine Rumba vor der Bühne zu tanzen – auch weil die Musiker die Rhythmik des Originals gezielt verändern. Danach spielen Kitchen Club das aus der Werbung bekannte Stück „Bacardi Feeling“. Jedoch bleiben die Gäste im Publikum eher bei einem klassischen Pils oder Modegetränken wie Aperol Spritz und Hugo, anstatt sich einen weißen Rum von den Kellnern servieren zu lassen.

Musik der Four Non-Blondes und Sting

„What‘s up!“ der Four Non-Blondes und „Fields of Gold“ von Sting jagen die vier Dortmunder Küchenmeister durch den Thermo-Mixer, bevor karibische Klassiker mit „Pata pata“ von Miriam Makeba und „Cuentame“ erklingen. Anne und Jürgen Aust sind auch in Blumen- und Blütenmotive gehüllt, schon länger besuchen sie die Hofkonzerte. Die Rumelner sagen: „Ein tolles Event, sicherlich. Es hätte von der Musik her etwas karibischer sein können.“