Duisburg-Rumeln/Kaldenhausen. Das Team des Bienenmuseums lud am Wochenende zum Rundgang ein. Hunderte Besucher nutzten die Gelegenheit und guckten Imkern bei der Arbeit zu.

Die Königin prüft, ob alle ihr Werk tun. Blattschneiderbienen schneiden konzentriert Blättern aus und bringen sie in ihre Nester. Gleich daneben füllt die Löcherbiene ihre Brutstätte mit Harz und Steinchen. Kein Zweifel: Es summt in Rumeln-Kaldenhausen. Am Sonntag lud das Bienenmuseum zum Tag der offenen Türe ein. Hunderte Besucher nutzten die Gelegenheit und schauten Imkern und Hobby-Honigmachern bei ihrer Arbeit zu. „Auch unseren kleinen gelb-schwarzen Freunden kann man über ihre geflügelte Schulter gucken“, lachte Udo Ruehs.

Die Bestände gehen dramatisch zurück

Seit Mai ist Ruehs Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Duisburg. „Unser Verband zählt 270 Mitglieder“, sagte Ruehs, der mehr junge Leute für Bienenschutz begeistern möchte. Und das auch, weil der Bienenschutz künftig wichtig bleibt. Insektenbestände gehen dramatisch zurück. Allein bei Wildbienen sind mehr als 50 Prozent der Arten bestandsgefährdet. Was man dagegen tun kann, erzählten die Profis. Im Museum war die Dauerausstellung geöffnet. In Glaskästen konnte man historische Smoker, Imkerwerkzeuge und Bienenbeuten betrachten.

Guck mal, wer da krabbelt: Die Bienen waren die Stars beim Tag der offenen Tür. Foto:
Guck mal, wer da krabbelt: Die Bienen waren die Stars beim Tag der offenen Tür. Foto: © FUNKE Foto Services | Sivani Boxall

Ein gut 50 Zentimeter großes Hornissennest zeigte, wie viel Kraft die possierlichen Tierchen aufbringen können. Apropos Kraft: Die Honigschleuder ist neu im Museum. Viele Besucher schauten zu, als die Maschine aus den Waben frischen Honig gewann. Welches System hinter dem Honig steht, konnte man im Schaukasten beobachten.

Die Wächterbienen sind die Türsteher

Über ein Einflugloch flogen die Bienen in ihre Waben, brachten den Nektar aus den Blüten mit. Die Stockbienen verarbeiteten das Sammelgut durch Kauen und Einlagern. „Die Wächterbienen sind Türsteher und halten Eindringlinge fern“, erklärte Ruehs.

Das Wetter war perfekt für einen Wettflug. Zehn Bienen bekamen mit harzartigem und tierfreundlichem Schellack eine Startnummer aufgeklebt. „Bienen können drei Kilometer weit fliegen. Geschwindigkeiten von 30 km/h sind kein Problem“, erklärte Harald Krüger, der seit 40 Jahren imkert. „Die Bienen brauchen kein Navigationsgerät. Sie orientieren sich am Sonnenstand.“

Beim Wettflug flogen sie 50 Meter hin und her. Wer auf die schnellste Biene wettete, gewann ein Honigglas. Ohne Glas, dafür mit Erdnussdose, bastelten Kinder eigene Wildbienenhotels. Modelliermasse in die Dose füllen, Papierstrohhalme in die Masse stecken, bis die Dose voll ist – fertig ist der Brutplatz für Bienen.

Bienen mögen Sommerflieder, Klee und Lavendel

Kreativ ging’s auch bei Mohamad Alnatour zu. Der Künstler kommt aus Syrien, lebt seit zwei Jahren in Duisburg. „Ich arbeite am Weltrekord für das größte Mosaikbild. Das Bienenmuseum wird mit einer Biene darauf verewigt.“ Alnatour besucht Kurse des Kreisimkerverbandes, um Imker zu werden. An seinem Atelier will er einen Bienenstock aufstellen. Ruehs’ Tipp: „Bienenfreundlich pflanzen, etwa mit Sommerflieder, Klee und Lavendel. Steingärten und Pestizide sollte man vermeiden!“

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Das Bienenmuseum des Kreisimkerverbandes Duisburg e. V. ist ein Naturkundemuseum über die Imkerei. Es befindet sich in einem Pavillon auf dem Gelände des Albert-Einstein-Gymnasiums, Schulstraße 11, 47239 Duisburg

Öffnungszeiten sind mittwochs und samstags 15 bis 18 Uhr. Alle Infos stehen im Netz: www.bienenmuseumduisburg.de