Duisburg-Homberg. Bürgerinitiative wehrt sich schon lange gegen eine Erweiterung des Logistikzentrums in Homberg. Jetzt wollen sie gegen die Baugenehmigung klagen.

Angekündigt hatte sie es schon vor einiger Zeit - jetzt macht die Bürgerinitiative Hornitexter Ernst. Sie klagt gegen den Ausbau des Gewerbegebiets an der Rheindeichstraße (wir berichteten). Am 10. Juli habe sich der Aktivkreis der Bürgerinitiative getroffen, um über die Klageerhebung gegen die Baugenehmigung zu beraten, teilt Hornitexter-Sprecher Jürgen Hagenguth mit. Nun der Entschluss. Man zieht vor Gericht.

Die von der Stadt Duisburg erteilte Genehmigung, die auf einem Bauantrag des Gewerbegebietsentwicklers zum Ende des letzten Jahres basiere, habe den Ausbau des Logistikstandortes auf über 142 000 Quadratmeter zum Ziel, kritisieren die Hornitexter. Nach Plänen der Stadt und des Investors reiche das Gewerbegebiet dadurch künftig in ein ehemaliges Landschaftsschutzgebiet hinein, das erst durch die Änderung des Flächennutzungsplan zu Bauland wurde.

Immer mehr Flächen in Duisburg werden zubetoniert

Auf einem großen Teil der Flächen werden Hallenbauten und Asphaltflächen den Boden versiegeln, so Hagenguth: „Der vom Rat beschlossene Bebauungsplan sieht weder eine Dachbegrünung noch eine ökologische Fassadenbegrünung in Betracht. Ein ökologisches Drama für eine Stadt, deren Flächen immer weiter durch Industrieansiedlungen und Gebäudekomplexe zubetoniert werden.“

Ein von den Hornitextern in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigte Planungsfehler

Ein von der Bürgerinitiative in Auftrag gegebenes Gutachten habe Fehler innerhalb der Planung bestätigt. So habe es die Stadt etwa unterlassen, ein Gesamtlärmgutachten zu erstellen, heißt es. Die Schallemissionsprognose berücksichtige die Gesundheit der Anrainer unzureichend. Außerdem habe man festgestellt, dass das Verkehrsgutachten auf fehlerhaften Verkehrszählungen beruhe. Insofern versprechen sich die Hornitexter gute Aussichten für einen Klageverlauf vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht.

Ferner beschloss die Bürgerinitiative, ihre Arbeit auf „tragfähige Füße“ zu stellen und einen Verein zu gründen. Dieser werde sich künftig auch weiteren sozialen, kulturellen und ökologischen Themen widmen, kündigt Jürgen Hagenguth an.