Duisburg-Homberg. Mit einer Demonstration auf dem Schulhof setzten 400 Schüler der Erich-Kästner-Gesamtschule ein Zeichen gegen den Vandalismus an ihrer Schule.
Die sechste Stunde nutzten am Dienstag rund 400 Schüler und Lehrer der Erich-Kästner-Gesamtschule, um mit einer gemeinsamen Demonstration auf dem Schulhof ein Zeichen gegen den Vandalismus in ihrem Schulgebäude zu setzen. Wie berichtet, waren bisher unbekannte Täter über die Pfingstfeiertage in die Homberger Schule eingedrungen, hatten Scheiben und Türen eingeschlagen, Feuerlöscher entleert und Lehrer bedroht. Die Schulleitung geht davon aus, dass Schüler für die Tat verantwortlich sind. Polizei und Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen.
Energisch wehrt sich Simon Heuwing, er ist Mitglied der Schülervertretung (SV), gegen Verallgemeinerungen in Kommentaren zur Tat in den sozialen Netzwerken. „Wir sind nicht mehr Opfer, sondern gelten als Kriminelle“, empörte er sich. „Warum müssen wir die Konsequenzen der Taten anderer tragen. Dem EKG drohe der Ruf einer „Asi-Schule“, fürchtet der Schülervertreter. „Wir müssen uns fragen, ob wir uns dagegen positionieren wollen.“
Auch die Schülerschaft müsse sich die Frage stellen: Wie konnte es soweit kommen. Mit der Demo wolle die Schülervertretung deutlich machen, „dass wir nun die Konsequenzen der Taten anderer tragen“.
„Ein wenig zu dramatisch“ fand Schulleiter Günter Terjung diese Darstellung, er räumte allerdings ein, „dass der Ruf der Schule gelitten hat“. Es sei deshalb „total super, dass ihr hier seid und sagt: Wir wollen nicht, dass sich das wiederholt.“
Schulleiter: Hohle und dumme Tat
Die Tat bezeichnete Terjung als „total hohl und dumm“. Seine Schüler forderte er auf, mögliches Wissen über die Täter mit der Schulleitung zu teilen: „Es deutet alles darauf hin, dass es Schüler dieser Schule waren. Die kannten sich aus.“ Dazu forderte in einer spontanen Rede auch Malik Möbius auf: „Wer schweigt, ist mit daran schuld“, so der Rapper, der in einem Musikprojekt derzeit mit den EKG-Schülern arbeitet.
Es dürfe nicht sein, „dass weniger als zehn Täter 1000 Schüler in den Dreck ziehen“, rief Lehrer Kevin Hougardy den Demonstranten zu. „Dass wir jetzt alle hier stehen, trifft die Täter“, sagt er. Dass sie Plakate mit Sätzen gegen Gewalt abrissen, die er in einem Projekt mit Schülern erarbeitet und im Schulgebäude aufgehängt hatte, werde nichts ändern an der Verurteilung des Vandalismus durch eine überwältigende Mehrheit der Schülerschaft. Einige hatten bereits Plakate mitgebracht zur Demo, alle anderen hatten die Gelegenheit, auf großen Stellwänden am Rande des Schulhofs ihre Ablehnung zum Ausdruck zu bringen.
Zur Vorbeugung gegen eine Wiederholung denkt die Schule über die Installation einer Videoüberwachung nach. Bisher gibt es lediglich eine Alarmanlage. „Der Förderverein der Schule wäre möglicherweise bereit, sich bei der Finanzierung zu beteiligen“, so Schulleiter Günter Terjung. Letztlich zuständig ist das Immobilien-Management (IMD) der Stadt. Dort werde man sich mit dieser Frage beschäftigen und kurzfristig eine Kostenschätzung vorlegen, kündigte eine Stadtsprecherin am Dienstag auf Nachfrage an.