Rheinhausen. . Die ehemalige Kirche St. Ludger in Rheinhausen verfällt mehr und mehr. Abriss und Bau von Seniorenwohnungen stocken. Warum, erklärt der Bauherr.

Ein positiver Aspekt des wechselhaften Wetters macht sich aktuell rund um die frühere Kirche St. Ludger an der Asterlager Straße/Ecke Bergheimer Straße bemerkbar: Das massiv wuchernde Gestrüpp verdeckt so manche ramponierte Stelle der seit 2014 profanierten Kirche. Einen Teil des 6000 Quadratmeter großen Areals hat der neue Besitzer, die Firma MCC aus dem sächsischen Seifhennersdorf inzwischen eingezäunt.

An anderer Stelle sind Vandalismusschäden unübersehbar. Bereits seit Mitte vergangenen Jahres gehört das Gelände dem Projektentwickler mit Stammsitz im schweizerischen Zug. Warum tut sich hier seit vielen Monaten nichts?

Thomas Oertner, Geschäftsführer und im Unternehmen für Deutschland und Österreich zuständig, hätte den Kirchenbau aus den 1960-ern am liebsten längst dem Erdboden gleich gemacht. Um mehr als ein Jahr haben sich die MCC-Pläne inzwischen verzögert. Und es dauert noch länger, wie lange, kann im Unternehmen aktuell niemand sagen.

„Um anfangen zu können, benötigen wir eine Abstimmungsbescheinigung mit dem Träger der Sozialhilfe. Das ist die Stadt Duisburg. dieses Vorgehen gibt es nur in Nordrhein-Westfalen, in keinem anderen Bundesland.“, sagt Oertner.

Die Stadt müsse die Grundrisse für die geplanten Seniorenwohnungen und das Pflegeheim absegnen, erklärt Oertner.

Die Natur holt sich das Gelände zurück. Nach Vandalismusvorfällen ist ein Teil inzwischen eingezäunt.
Die Natur holt sich das Gelände zurück. Nach Vandalismusvorfällen ist ein Teil inzwischen eingezäunt. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Und auch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) müsse Stellung beziehen. „Wir hoffen, die Abstimmungsbescheinigung in vier bis sechs Wochen in Händen zu halten, dann stellen wir Bauantrag. Dann beginnen wir trotz längst erteilter Abrissgenehmigung mit dem Abbruch der Gebäude.“


Stadt bestätigt das Vorgehen

Die Stadt Duisburg bestätigte das Vorgehen, ohne dabei aber so richtig konkret zu werden. Ein Sprecher schreibt: „Es ist zutreffend, dass nach den gesetzlichen Vorgaben des Landes, konkret dem Alten und Pflegegesetz NRW und der dazugehörigen Durchführungsverordnung, die angegebene Bescheinigung auszustellen ist. Das Verfahren befindet sich aktuell noch in der Prüfung. Aus diesem Grund sind wir auch noch mit anderen Behörden, etwa dem LVR, im Austausch.“

Wann die ersten Senioren in die 29 Wohnungen und in das 80 Plätze umfassende Pflegeheim ziehen können, ist unklarer denn je. Fest steht: MCC will an dem Projekt festhalten. 4000 Quadratmeter Nutzfläche sollen die die Gebäude einmal umfassen, die 29 betreuten Wohnungen haben eine Gesamtwohnfläche von 1500 Quadratmetern.

Insgesamt will das laut eigener Aussage auf den Bau von sozialen Immobilien spezialisierte Unternehmen rund um die Asterlager Straße rund zwölf Millionen Euro investieren.