Rheinhausen. . Im Zustellstützpunkt Rheinhausen geht auch im Winter alles seinen gewohnten Gang. Rund 45 Kilo Post verteilt jeder Briefträger im Schnitt pro Tag
Auf schneeglatter Straße Fahrrad zu fahren kann eine ziemliche rutschige Angelegenheit sein. Berufsmäßig auf zwei Rädern sind die Briefzusteller der Deutschen Post unterwegs. Trotz Schneedecke sind sie auch am Mittwochmorgen vom Zustellstützpunkt an der Beethovenstraße ausgerückt, um Rheinhausen, Bergheim, Friemersheim und Rumeln-Kaldenhausen mit Post zu versorgen.
Rund 60 Menschen arbeiten hier. „Die Zusteller entscheiden selbst, ob eine Straße oder ein Weg zu rutschig sind, um sie zu betreten“, sagt Post-Pressesprecherin Britta Töllner. Das betreffe aber - wenn überhaupt - meist nur einzelne Wege. „Wenn es gar nicht mehr geht, kommen wir wieder rein“, sagt Carmen Bukowczan. Sie ist Teamleiterin bei den Zustellern und am Mittwoch selbst unterwegs. Das gebe es zum Beispiel bei schweren Stürmen. Aber ansonsten sind die Postboten ziemlich wetterfest.
Die optimale Gangfolge
1500 Briefe hat jeder im Durchschnitt in seinem Bezirk zuzustellen. Wer zu Fuß mit einem Handwagen unterwegs ist, legt täglich rund acht Kilometer zurück, mit dem Fahrrad sind es rund 13. „Ein Computersystem ermittelt für jeden Zustellbezirk die optimale Gangfolge“, erklärt Töllner. So werden die Hausnummern von den Zustellern dann auch abgearbeitet. Berücksichtigt werden zum Beispiel schwierige Zuwege oder fehlende Straßenüberquerungsmöglichkeiten.
Nach diesen Hausnummern sortiert, werden die Briefe morgens von jedem Zusteller an seinem Vorbereitungstisch in kleine Fächer gesteckt. Diese werden dann so sortiert in die Fahrradtaschen gepackt und ausgeliefert – rund 45 Kilogramm jeden Tag. Das ist der letzte Abschnitt der Briefreise. Früher mussten die Zusteller rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit darauf verwenden zu sortieren, heute läuft vieles maschinell.
Vorher werden sie vom Briefkasten in ein Briefzentrum eingeliefert, dort sortiert und entweder in ein anderes Briefzentrum weitergeleitet oder in einen der Zustellstützpunkte der Stadt geschickt. In Duisburg gibt es davon sieben Stück. Das große Briefzentrum ist in Asterlagen. Im Zustellstützpunkt wird die Post nochmal auf die Bezirke der einzelnen Zusteller verteilt. Dann beginnt deren Arbeit. Die ersten Lkw-Ladungen kommen gegen 6 Uhr an der Beethovenstraße an. Geplant kommen zwei weitere Lkw gegen 7 Uhr und zwischen halb 9 und 9 Uhr. Die Postboten rücken nach der letzten Ladung aus. Dann haben sie schon rund eineinhalb Stunden ihre Briefe sortiert. In den kleinen Sortierfächern haben sie Kärtchen mit Besonderheiten einer jeden Hausnummer, etwa wenn ein Briefkasten versteckt an der Hausrückwand angebracht ist. Eine Warnung kann aber auch lauten: „Nicht auf den Hof gehen, wenn das Tor zu ist (Hunde)!“.
Für ihre Runde haben die Zusteller rund fünf bis sechs Stunden Zeit, denn sie haben eine 38,5 Stunden-Woche mit fünf Arbeitstagen. „Zugestellt wird aber an sechs Tagen. Dafür gibt es dann Vertreter und Springer“, erklärt Töllner. Montags sei weniger los, weil samstags kaum Geschäftspost aufgegeben werde und die mache 85 Prozent des Briefaufkommens aus. „Wir stellen in 95 Prozent der Fälle am nächsten Werktag zu.“ Dafür sei am Freitag und Samstag mehr Post zu verteilen – und die kommt auch bei Schnee und Eis.