Duisburg-Rheinhausen.. Neun Fotografen zeigen Reise-Impressionen. Es geht nach Spitzbergen, Südafrika oder aber nach Irland, zu einer ganz besonderen Zufallsbegegnung.


Irland! Burkhard „Buggy“ Münster könnte stundenlang erzählen. Von der rauen Natur und den herzlichen Menschen. Vom alten Duisburger Irish-Pub „The Pogs“, dessen Besitzer ihm die Grüne Insel einst schmackhaft machte. Von einsamen Landstrichen und Touristen-Hotspots wie den Steilklippen Cliffs of Moher, die er mit der Kamera erklomm, erst steil rauf, dann über den Kamm nach rechts rüber - dem perfekten Sonnenuntergang entgegen. Ein waghalsiger Kletterakt. Und ein Glücksfall! Denn jetzt kann man den satten Farbenrausch auch in Hochemmerich erleben.

Neun Fotografen, rund 40 Bilder, vereint der Rundgang im Kunstraum Dat Atelljee. „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er von Spitzbergen bis Südafrika was erzählen“, lautet der Titel der Schau ziemlich frei nach Matthias Claudius. Denn Alex Kempkens, Hausherr des Atelljee, und seine Kollegen haben sich diesmal für das Thema Reisen entschieden. Das finde sonst in Ausstellungen kaum statt, weiß Kempkens. Und wenn, setzten die Künstler Slums, menschliche Tragödien und weitere negative Aspekte in Szene. Im Atelljee läuft das anders. Kein Elend - aber auch keine typischen Strand-Schnappschüsse. Kempkens: „Wir zeigen Alternativen.“

Ein Pinguin auf Robben Island

Er weist auf die Fotografie, die Christiane Großbongardt beigesteuert hat. Die abendliche Nordsee bei Bensersiel, ein Krabbenschiff kehrt zurück. Eine großartige Komposition verschiedener Grautöne, ruhig, klar, ungeschönt. „Das sind Fotos, die man sonst auf Reisen nicht macht“, sagt Kempkens.

Ein anderes Beispiel sind Südafrika-Impressionen, die Dagmar Acosta teils als Handy-Bilder präsentiert. Darunter ein putziger Pinguin auf Robben-Island vor Kapstadt. Geduldig steht er auf der Grenze zum Schutzgebiet, wartet auf die Futtergabe anreisender Touristen. Dagegen zog es Bernd F. Meier, der auch für Reiseführer arbeitet, in den hohen Norden bis nach Spitzbergen. Da glitzert das ewige Eis. Daneben hielt er Touristen fest, die ihrerseits ein Gebäude ablichten.

Die Eiger Nordwand und der Drachenfels

Weiter geht’s, vorbei an der Eiger Nordwand und einem lieblichen Ostsee-Strand, der ebenso in Italien liegen könnte. Daneben das Siebengebirge samt Drachenfels. Alex Kempkens Beitrag. Da er bei Bonn aufwuchs, hat er sein Panoramabild augenzwinkernd um zwei Schwarz-Weiß-Fotografien von anno dazumal ergänzt. Klein-Alex auf der Kutsche, Klein-Alex im Flieger. Kempkens grinst. Alles Fake! Die Aufnahmen entstanden in aufwendigen Kunst-Kulissen, wie sie in den 40er, 50er Jahren als Hintergrund modern waren.

Dann nochmal Buggy Münster. Bei seiner letzten Irlandtour bewegte ihn eine Zufallsbegegnung. Er zeigt das Bild via Handy. Auf einer Klippe entdeckte er eine Braut, die für ihr Hochzeitsfoto im Dirndl posierte. Wie eine Lichtgestalt thronte sie hoch über der Welt. Münster würde ihr das Bild gern zukommen lassen, aber er weiß nicht, wie. „Von ihrem Autokennzeichen weiß ich nur, dass sie aus Landsberg kam.“

>>> Die Öffnungszeiten <<<

Die Ausstellung „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er von Spitzbergen bis Südafrika erzählen“ ist bis Mitte Januar im Kunstraum Dat Atelljee, Werthauser Straße 73, 47226 Duisburg-Rheinhausen, zu sehen. An den beiden Sonntagen, 16. und 23. Dezember, ist sie von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Besichtigungstermine gibt es nach Vereinbarung unter Telefon 0157 72915844.