Homberg. Die Coverbad „ACoustiDC“ zeigte im Homberger Café Rheinblick, wie Hardrock mit Dudelsack und Mundtröte klingen kann.

Der Konzertsaal des Café Rheinblick ist in ein seichtes Schummerlicht getaucht, irgendwo versprüht eine sich drehende Discokugel den Charme der 70er. In dieser rot beleuchteten Kuschel-Atmosphäre vermutet man alles andere – aber nicht den Auftritt einer AC/DC Coverband, den „ACoustiDC“ aus dem Ruhrpott.

Sie füllen den Raum mit ungewohnten Klängen. Den AC/DC-Song „The Jack“ spielen die drei Musiker im Café Rheinblick auf ihre ganz eigene Art – in einer schleppenden Version mit rein akustischen Instrumenten. Der Homberger Musiker Markus Lehmkuhl trommelt auf einem reduzierten Schlagzeug, Gitarrist Nicola Christov schrammelt die Blues-Akkorde auf einer verstärkten Konzertgitarre, den wummernden Rhythmuslauf spielt Bandleader Moses W. auf einem Acoustic-Bass ein.

Der Sound schallt aus Lautsprechern, die normalerweise als Monitor auf der Bühne verwandt werden. Bezeichnend für das Programm von ACoustiDC ist, dass sie die Frühphase der Australier, also mit dem bluesigen Sänger Bon Scott, ins Visier nehmen. Titel wie „Whiplash“ oder „High Voltage“ kommen charmant im modernen Akustik-Gewand daher, das Dudelsacksolo zu „It‘s a long way to the Top – if you wanna Rock‘n’Roll“, spielen die Musiker ironischerweise mit einer Mundtröte ein.

So wird das Konzert zu einem kleinen Quiz für AC/DC-Kenner, schon nach den ersten Akkorden sollen die etwa 40 Gäste den Songtitel erraten. „Na, kennt Ihr den Song? Wie? Warum nicht?“, fragt der Comedian Moses W. zackig. Manchmal erschweren aber auch die sehr ähnlich klingenden Bluesläufe der Gitarre das Auseinanderhalten der Songs, wie die Zuschauer feststellen. „Dirty deeds done dirt Cheap“ wird dafür von den Fans kräftig mitgesungen im Refrain.

15 Konzerte bis Dezember

Der Mega-Hit der Australier „Touch too much“ taucht in einer vollkommen unerkennbaren Folk-Blues-Version auf. Die Ruhrpott-Musiker ziehen den Songs manchmal unmerklich den dröhnenden Hardrock-Stachel. Bei „Highway to hell“ und „Hells Bells“ stehen die Zuschauer klatschend – und wollen die drei Musiker gar nicht mehr von der kleinen Bühne des Homberger Cafés lassen.

Seit ihrem mitreißenden Auftritt beim Brunnenfest haben ACoustiDC eine richtige kleine Tour erlebt. „Ich glaube, wir werden bis Dezember etwa 15 Konzerte in kleineren Clubs oder Pubs gespielt haben“, sagt Drummer Markus Lehmkuhl. Erst kürzlich waren sie in Anne Tränke, der Kneipe des Duisburger Comedians Markus Krebs. Ab Dezember wollen die Musiker ins Studio – vielleicht gibt es eine CD mit Akustiksongs von AC/DC.