Homberg. . Das Haesener Kartoffelfest war wieder ein voller Erfolg. Viele Menschen zog es zur großen Benefizaktion der Hochheider Kirchengemeinde.
Eine gute Tat und viel Kreativität lassen sich perfekt miteinander verbinden. Das zeigte am Wochenende ein Trödelmarkt der besonderen Art im Pfarrzentrum St. Franziskus. Die Katholische Kirchengemeinde hatte zum „Haesener Kartoffelfest“ geladen, das vor vier Jahren Premiere hatte. „Damals haben wir nach einem passenden Namen für das Fest gesucht“, erinnert sich Mitorganisator Josef Jahrmarkt. Passend zur Erntezeit im Herbst entschied man sich für „Kartoffelfest“.
Was zunächst wie eine kulinarische Reise durch die Welt der Kartoffelspeisen klingt, entstammt einer gemeinnützigen Idee. „Seit Beginn ist das Fest als Benefizveranstaltung konzipiert“, erklärt Jahrmarkt. Alle Gelder, die am Samstag und Sonntag durch den Trödel eingenommen wurden, kommen Projekten im brasilianischen Pari und in der Diözese Thiès im Senegal zugute.
Kirchengemeinde hilft bei der Arbeit im Senegal
Reinhild Jahrmarkt ist eine der Koordinatorinnen der Senegalhilfe der Katholischen Kirchengemeinde. Mehrfach reiste sie in den Senegal und machte sich vor Ort ein Bild von den ärmlichen Verhältnissen.Vor 18 Jahren knüpfte der senegalesische Pfarrer Abbé Joseph Ngor Mbaye Kontakt nach Duisburg. Er arbeitete als Geistlicher in Homberg und engagierte sich in der sozial-pastoralen Arbeit. Im Senegal möchte er mit unterschiedlichen Projekten jungen und alten Menschen zu einer besseren Zukunft verhelfen.
Mit den Einnahmen des Festes hilft ihm die Kirchengemeinde bei seiner Arbeit im Senegal. Ganz konkret geht es um materielle Unterstützung, etwa mit Nähmaschinen und Werkzeug, aber auch um den Neubau von Kindergärten und sanitären Einrichtungen und um Jugendprojekte, in denen junge Senegalesen die Arbeit in der Landwirtschaft erlernen. Auch in Brasilien kooperiert die Senegalhilfe mit der Kirche vor Ort: „Die Andreas-Schwestern sorgen für ein warmes Mittagessen und Schulbildung“, so Jahrmarkt.
Kunst vom Niederrhein
Stimmungsvoll begann das Fest am Samstag mit einem Orgelkonzert von Christoph Soyka in der Kirche. „Pünktlich zur Eröffnung standen dann viele Trödler schon an der Türe“, erzählt Josef Jahrmarkt. Viele Menschen hatten Sachen gespendet. Fünf Räume voller Verkaufsstände konnten gefüllt werden. Das Spektrum reichte von Teddybären, über Gemälde, Porzellanteller und Second-Hand-Mode. Kleidung, die übrig geblieben ist, geht in den Transport nach Rumänien, wo sich die Bewohner eines Behindertenhauses über die Sachen freuen.
Eine Galerie war geschmückt mit Gemälden, Lithographien und Radierungen der Künstler Heinrich Lendzian und Ernst Kreetz. Für wenige Euro waren die von der niederrheinischen Landschaft inspirierten Bilder zu haben. In der Cafeteria, wo Helfer selbst gebackenen Kuchen verkauften, hingen Fotos aus Brasilien und dem Senegal an den Wänden. Dort war auch der Stand von Heinz Horn mit seinen selbstgebauten bunten Vogelhäuschen: „Ein verkauftes Vogelhäuschen bedeutet einen Reissack für die Weihnachtshilfsaktion Reis für die Ärmsten“, so Horn. Den Trödlern hat’s gefallen: Rund 500 Besucher kamen ins Pfarrzentrum und zeigten, dass Hochheide ein Herz für die gute Tate hat.