Rheinhausen. . Friemersheim soll ein neues Herzstück bekommen. Am 8. September wird der „Ort für Bürger“ mit einem Fest eingeweiht: Das Eiscafé Romeo wird 50.
Ein passenderes Geschenk zum Jubiläum hätte es kaum geben können: „Dieser Sommer war der beste den wir je hatten“, sagt Romeo Saviane. In seinen 50 Jahren als „Eismann“ von Friemersheim hat er noch nie so viele Kugeln auf Hörnchen getürmt wie in diesem Jahr. Und es gab auch noch nie so viel zu feiern: ein halbes Jahrhundert Eiscafé Romeo, 77. Geburtstag, Goldhochzeit und im Dezember wird dann auch noch das lange ersehnte erste Enkelchen erwartet.
Da trifft es sich doch gut, dass die Interessengemeinschaft Friemersheim vorgeschlagen hat, die Einweihung des neuen „Bürgerplatzes“ an der ehemaligen Geestschule mit dem Jubiläum des Eiscafés zu verknüpfen. Viel zu feiern, großer Platz – das passt! Am Dienstag inspizierten alle Beteiligten der Gemeinschaftsaktion schon mal das Gelände, auf dem am Samstag von 13 bis 18 Uhr gefeiert wird.
Etwas traurig sieht der einstige Schulhof immer noch aus. Auch wenn in den vergangenen zwei Jahren schon jede Menge Zeit, Geld und Arbeit in die Brache gesteckt wurde. „Na das hätten sie hier früher mal sehen sollen“, sagt der Chef des Friemersheimer Bauvereins Dietmar Vornweg. Hand in Hand mit der Interessengemeinschaft des Rheinhauser Ortsteils und der Bezirksverwaltung kümmert sich Vornweg um das vernachlässigte städtische Grundstück. So wurde aus dem löchrigen Schulhof immerhin schon eine barrierefreie Fläche, die ohne den heißen Sommer auch viel grüner wäre.
Wie soll der Platz denn heißen?
Um den Rest dürfen sich jetzt andere kümmern. Denn die Idee hinter dem Projekt ist, dass die Bürger den noch namenlosen Platz im Herzen von Friemersheim nach ihren eigenen Wünschen gestalten. „Fast alles ist möglich“, sagt Markus Gohres von der Interessengemeinschaft. Nur kommerziell darf es nicht sein. Feste feiern, Boule spielen, Seniorengymnastik, Kindergeburtstag oder ein Stück Grün à la „Urban Gardening“ beackern (gärtnern auf städtischen Flächen).
Bei der Einweihungsparty am Samstag soll für die Belebung des Platzes getrommelt werden. Dafür, dass viele Besucher kommen, wird vor allem Romeo sorgen, dessen Eis fast jeder in Friemersheim kennt. „Das Ganze ist eine Art Versuchslabor“, beschreibt Dietmar Vornweg das Experiment, das aus „Mitteln zur Pflege des Ortsbildes“ und Spenden finanziert wird.
Wer schon konkrete Ideen hat, kann diese am Samstag gleich vor Ort loswerden. Die Interessengemeinschaft ist mit einem Infostand vertreten und freut sich über alle, die Lust haben, an der Gestaltung des Platzes mitzuwirken. Auch Namensvorschläge sind willkommen.
Der Birnbaum, der aktuell noch am Rande steht, wird übrigens nicht stehen bleiben. Das Fallobst, um das sich niemand kümmert, stößt den Verantwortlichen übel auf. Schade, vielleicht hätte sich ja ein Baumfreund gefunden, der das kostenlose Obst vom Friemersheimer Gemeinschaftsplatz gerne verarbeitet hätte.
50 Jahre Eiscafé Romeo
Romeo Saviane war 17, als er sein norditalienisches Heimatdorf Spert d’Alpago verließ und in Essen das Handwerk des Eismachens lernte. 1968 eröffnete er in Friemersheim seine eigene Eisdiele, die damals „Venezia“ hieß. „Die ersten Jahre waren sehr schwer“, erinnert sich der 76-Jährige. Doch dann gewann der Italiener nicht nur „Gold“ für sein Zitroneneis, sondern auch das Herz der Friemersheimer.
>>> GROSSES FEST AM 8. SEPTEMBER
Samstag, 8. September, 13 bis 18 Uhr: Jubiläumsfest Eiscafé Romeo und Eröffnung des Bürgerplatzes an der ehemaligen Geestschule (neben dem Eiscafé an der Kaiserstraße 32). Es gibt unter anderem Bühnenprogramm mit Musik und italienische Leckerein wie Parmesan, Vino Rosso und Eis für die kleinen Gäste. Wegen des gleichzeitigen Friemersheimer Kultursommers mit Kai Magnus Sting ab 20 Uhr in der Dorfkirche endet das Platz-Fest um 18 Uhr.